Wie wir aus dem Trott ausbrechen

Es gibt diese Lebensphasen. Wir spulen völlig mechanistisch den Tagesablauf ab, es fühlt sich immer alles gleich an und wir versuchen einfach durch den Tag zu kommen. Das kann passieren. Allerdings müssen wir so schnell wie möglich versuchen, aus dem Trott auszubrechen, denn jeder Tag ist wertvoll. Wie Du genau das schaffst, erfährst du in diesem Artikel.

Ein uninspiriertes Leben

Jeder kennt diese Lebensabschnitte. Der Alltag ist stressig und man versucht einfach nur, alles unter einen Hut zu bekommen. Genießen oder strategisch sein Leben zu planen, ist da schlicht und ergreifend nicht möglich. Das ist auch völlig in Ordnung.

Problematisch wird es hingegen, wenn diese “Phase” unser Standard wird. Es gibt keine freie Minute und zwar nicht, weil zu viel zu tun wäre, sondern weil wir die Langeweile nicht ertragen. Die Bildschirmzeit wird mehr und ohne uns bewusst dafür zu entscheiden, verbringen wir wertvolle Stunden mit endlosem Scrollen (Empfehlung: Dopamin Detox).

Oder wir fallen in eine gewisse Routine und werden bequem. Jeden Wochentag gibt es etwas im Fernsehen, das zum Standardprogramm gehört. Oder es wird jeder Abend mit Netflix verbracht.

Es fehlt jegliche Ambition. Wann bist du das letzte Mal am Abend im Bett gelegen, voller Vorfreude auf den kommenden Tag?

Wir sind vielleicht so weit im Trott, dass wir das gar nicht aktiv realisieren. Und selbst wenn es uns auffällt, scheint die Hürde und Anstrengung zu hoch, um etwas daran zu ändern. Die Leere versuchen wir dann durch großartige Urlaube und das Kaufen von verschiedensten Dingen zu füllen. Doch das wird nichts ändern.

Der erste Schritt ist zu erkennen, dass wir uns überhaupt im Trott befinden und unser Leben nicht nach unseren Vorstellungen leben.

Jetzt bleibt die Frage, was können wir gegen die Langeweile tun? Wie brechen wir aus dem Trott aus?

Halte dich beschäftigt

Als ich vor kurzem krank war und dementsprechend nur auf der Couch herumlümmelte, bekam ich diese unangenehme Leere selbst zu spüren. Normalerweise arbeite ich an verschiedensten Projekten, nutze die Zeit für Sport oder verbringe Zeit mit anderen Menschen. All das war nicht möglich.

Plötzlich kam bei mir das Bedürfnis auf, etwas Neues zu kaufen. Ich sah mir Kleidung an, die ich nicht brauchte und war auf der Suche nach einem guten Gefühl. Mir ist die Problematik vollkommen bewusst und trotzdem versucht mein Gehirn (der kleine Monarch) die Leere zu füllen. Es ist auf der Suche nach neuen, spannenden Dingen.

Unnötige Käufe oder ewiges Scrollen durch Social Media helfen auch tatsächlich dabei. Allerdings nur kurzfristig. Langfristig ruinieren sie uns.

Die Frage bleibt also, wie wir diese Leere nachhaltig bekämpfen können.

Hier kommt ein Ratschlag ins Spiel, der zu Beginn vielleicht seltsam erscheint: “Keep yourself busy” bzw. “Halte dich beschäftigt”.

Wenn du das nächste Mal das Bedürfnis verspürst, dir neue Kleidung oder irgendetwas Neues auf Amazon zu bestellen, stoppe dich selbst. Vielleicht schaffst du es sogar, dich selbst beim ewigen Scrollen zu ertappen. Solltest du das hinbekommen, versuche Folgendes:

Suche im Raum, in dem du dich gerade befindest nach irgendetwas, das du verbessern kannst. Es liegen Socken herum, die Messer sollten geschliffen und die Küchenlade ausgemistet und neu sortiert werden. Vollkommen egal was. Suche nach einer Möglichkeit, etwas Nützliches zu tun.

Das klingt banal und warum sollte das etwas an unserer Lebenssituation verändern?

Ein kleines Erfolgserlebnis führt zum nächsten und wir bauen Momentum auf. Egal, ob wir für unsere Mitmenschen etwas Positives tun oder für uns selbst. Es ist auch wahnsinnig wertvoll, wenn wir uns selbst aufraffen zu meditieren oder einfach eine Runde spazieren zu gehen.

Viel zu oft wird Arbeit als notwendiges Übel gesehen. Doch die damit verbundene Zufriedenheit und die Erfolgserlebnisse werden häufig vergessen.

Denn was ist die Alternative? Wie im Artikel “Ein Leben in dem wir keinen Urlaub brauchen” beschrieben, romantisieren wir es, nichts zu tun zu haben.

Am Strand zu liegen und Cocktails zu schlürfen kann maximal 2 Wochen Spaß machen. Danach würden wir mit Sicherheit anfangen, uns die Sinn-Frage zu stellen. Abgesehen davon, dass unsere Gesundheit dabei nicht lange mitspielen würde.

Wir brauchen also Aufgaben und das Gefühl gebraucht zu werden und nützlich zu sein. Das muss nicht immer Arbeit im klassischen Sinn sein. Es gilt ebenso im familiären Umfeld, im Freundeskreis oder wir beteiligen uns aktiv daran, unsere Gesellschaft besser zu gestalten, über Vereine oder wohltätige Organisationen.

Alive Time vs. Dead Time

Eine der wichtigsten Unterscheidungen in diesem Zusammenhang stammt vom Autor Robert Greene. Er differenziert zwischen Alive Time vs. Dead Time.

Dead Time ist, wenn wir herumsitzen und warten bis etwas passiert. Wir sind passiv und verschwenden unsere Zeit.

In Alive Time hingegen haben wir die Kontrolle. Wir warten nicht bis etwas passiert, sondern gestalten unser Leben aktiv. Wir lernen, verbessern uns und wachsen persönlich.

Das Leben stellt uns ununterbrochen vor die Wahl, Alive Time oder Dead Time.

Du stehst im Stau. Bist du reaktiv, angepisst und willst nur, dass die Zeit schnell vergeht. Oder nutzt du die Zeit, um einen Podcast oder ein Hörbuch zu hören?

Dein Flug ist verspätet. Spazierst du eine Runde und siehst dir den Flughafen an? Sprichst du mit anderen Leuten die ebenfalls warten? Oder schiebst du dir überteuertes Fast Food zwischen die Zähne?

Leider glauben wir zu oft, dass unser Leben nur von den großen, wegweisenden Entscheidungen abhängt. Wir können uns nicht vorstellen, dass diese scheinbar winzigen Entscheidungen den Unterschied machen. Doch in Wahrheit ist es genau diese Wahl zwischen Alive Time und Dead Time, die sich hunderte Male am Tag stellt, die unser Leben prägt.

Versuche nicht einfach nur durch den Tag zu kommen, sondern suche nach Möglichkeiten, jeden Moment wertvoll zu gestalten. Sei nicht nur Beifahrer in deinem eigenen Leben. Nimm das Steuer in die Hand und schaffe etwas Großartiges.

Weiterlesen: “Warum ich mich für ein “langweiliges” Leben entschieden habe” & “Ein Leben in dem wir keinen Urlaub brauchen

Buchempfehlung

Dein Hindernis ist Dein Weg – Ryan Holiday

Abschließend noch ein Zitat von Sam Levenson:

“Do not watch the clock. Do what it does. Keep going.”

Hier eine Bücherliste, falls du auf der Suche nach neuen Büchern bist. Wenn du noch nie Hörbücher probiert hast, kann ich dir das Probeabo von Audible empfehlen. Kostet nichts, ist jederzeit kündbar und du kannst dir das Buch auch nachher noch behalten.

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