Wie Du finanziell unabhängig wirst

Geld hat einen gewaltigen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Einerseits kannst du dir damit dein Traumhaus bauen oder mit einem Sportauto deine Mitmenschen beeindrucken. Andererseits kann Geld auch Freiheit und Möglichkeiten eröffnen. Du kannst dir Zeit für deine Familie nehmen, endlich das Unternehmen gründen ohne finanzielle Sorgen zu haben oder jederzeit eine Reise antreten, wenn dir danach ist. Leider liegt der Fokus meist auf dem ersten Teil. Wir geben das Geld für materielle Dinge aus und nutzen das Geld nicht für ein unabhängiges Leben, das wir frei gestalten können. In diesem Artikel möchte ich dir drei einfache Schritte zeigen, um deine finanziellen Ziele zu erreichen.

Der klassische Weg

Wie schaut der finanzielle Weg für den Großteil der Bevölkerung aus? Zuerst liegt der Fokus auf einer guten Ausbildung, wo Geld, völlig zurecht, noch eine untergeordnete Rolle spielt. Danach wird ins Berufsleben gestartet, die erste eigene Wohnung gemietet und das erste Auto gekauft. Danach wird ein finanzieller Polster aufgebaut, um sich einen Kredit für sein Eigenheim aufnehmen zu können. Dieser wird dann über Jahrezehnte abbezahlt.

Das ist der klassische Weg. Doch was fällt dabei finanziell auf? Geld ist immer knapp und es hilft nicht um freier oder unabhängiger zu werden.

Außerdem spielt eine spezielle Form der Inflation eine wesentliche Rolle. Wir unterliegen nämlich nicht nur der normalen Inflation, also den Preissteigerungen die wir derzeit nur allzu gut kennen, sondern auch der Lifestyle-Inflation. Darunter versteht man, dass die Kosten für unseren Lebensstil mit steigendem Einkommen ebenfalls ansteigen.

Denk nur an deine Uni-Zeit oder an die ersten Jahre nach dem Berufseinstieg. Man kommt mit wenigen hundert Euro pro Monat aus und es läuft hervorragend. 10 Jahre später verdienst du zwar deutlich mehr, aber auch die Kosten für deinen Alltag sind drastisch angestiegen. Plötzlich kannst du dir nicht mehr vorstellen, ohne all die großartigen Dinge zu leben, an die du dich gewöhnt hast.

Doch das muss nicht so sein. Du kannst haben was du willst, aber nicht alles was du willst.

Wir können ein Luxusauto fahren, jeden Abend schön Essen gehen, nur 10 Stunden pro Woche arbeiten oder unser Traumhaus bauen. Allerdings können wir nicht alles gleichzeitig haben. Denn unsere Ressourcen, also Zeit und Geld sind beschränkt.

Jede finanzielle Entscheidung ist ein Trade-Off. Denn jede Entscheidung für etwas ist eine Entscheidung gegen etwas anderes. Deshalb musst du lernen, was dir wirklich Freude bereitet und dafür ohne schlechtes Gewissen, gerne Geld ausgeben. Was dir nicht wichtig ist, sondern nur von der Gesellschaft erwartet wird, lässt du dafür vollkommen aus.

Der Weg in die finanzielle Freiheit

Für viele ist das Thema Finanzen immer noch ein rotes Tuch. Schon darüber nachzudenken reicht, um Unbehagen auszulösen. Genau deshalb ist es so wichtig, ein Mal Zeit zu investieren, um ein System zu etablieren, dass uns ohne darüber nachzudenken, in die richtige Richtung treibt.

Es soll dir ermöglichen, dir keine Gedanken mehr über das Thema Finanzen machen zu müssen (außer du bist einer der wenigen Menschen, wie ich, der sich enorm gerne mit Finanzthemen verschiedenster Art beschäftigt).

Die Finanzjournalistin Paula Pant beschreibt den Vermögensaufbau in drei einfachen Schritten:

  • Grow the gap
  • Invest the gap
  • Repeat

Mit “Gap” meint sie die Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben. Das Ziel ist also, den Unterschied zwischen deinen Einnahmen und Ausgaben zu erhöhen, die Differenz zu investieren und das Monat für Monat zu wiederholen.

Dafür haben wir grundsätzlich zwei Möglichkeiten – Einkommen erhöhen oder Ausgaben senken.

Worauf du deinen Fokus legen solltest, hängt von deiner Lebenssituation ab. Stehst du noch am Anfang deiner Karriere und verdienst dementsprechend wenig, ist dein Einkommen der große Hebel. Durch Einsatz und Verantwortung in der Arbeit oder Projekte neben der Arbeit, kannst du dein Einkommen steigern.

Wenn du hingegen schon viel verdienst, aber das Problem hast, dass du das gesamte Einkommen wieder ausgibst, musst du dich mit den psychologischen Ursachen für deinen Konsum beschäftigen. Dazu kann ich dir den Artikel “Die Kunst Geld auszugeben” und das Buch “Über die Psychologie des Geldes” von Morgan Housel empfehlen.

Das Ziel ist es auf ein Level zu kommen, wo du 20% von deinem Einkommen sparen bzw. investieren kannst. Fang dafür dort an, wo du gerade stehst. Wenn du zu Beginn nur 5% deines Einkommens sparen kannst, starte dort. Erhöhe deine Sparquote dann monatlich um 1% und du bist in kurzer Zeit bei 20%.

Mit diesen 20% startest du deine eiserne Reserve aufzubauen. Du solltest immer 3-6 Monatsgehälter auf einem Konto haben, auf das du nur in Notfällen zugreifst. Wenn beispielsweise unerwartet eine größere Reparatur am Auto notwendig ist. Hast du deine eiserne Reserve aufgebaut, kannst du allfällige Kredite zurückzahlen oder wenn du schuldenfrei bist, monatlich automatisiert mittels Sparplan in kostengünstige Fonds investieren.

Genieße den Weg

Hast du diese Denkweise erst mal etabliert, kannst du monatlich beobachten, wie dein Vermögen wächst. Dabei darfst du nicht nur in der Zukunft leben und dein Glück immer weiter nach hinten verschieben. Das Leben passiert im hier und jetzt. Deshalb musst du auch lernen Geld auszugeben: “Die Kunst Geld auszugeben”.

Wir müssen also einen Mittelweg zwischen den beiden Extremen finden. Auf der einen Seite sind die extremen Sparer. Sie machen sich bei jedem Cent Gedanken und hinterfragen jede Ausgabe. Sie sparen zwar enorm viel von ihrem Einkommen, lernen aber auch nie, wie sie ihr Leben mit mehr Geld genießen können. Zu dieser Gruppe gehörte ich in meiner Studienzeit.

Auf der anderen Seite sind jene Menschen, die jeden zusätzlich verdienten Euro ausgeben. Egal wie viel sie verdienen, sie werden nie ein Vermögen aufbauen, das ihnen Freiheit beschert. Sie gehen also voll und ganz in der Lifestyle-Inflation unter.

Es gibt einen einfachen, sehr effizienten Weg um die Balance zwischen den beiden Extremen zu finden. Wann immer du dein monatliches Einkommen erhöhst oder eine größere Zahlung, wie einen Bonus, erhältst, gibst du 50% davon für dich aus und die anderen 50% investierst du. So wächst dein Lebensstandard und du hast Freude an deinem Verdienst. Zusätzlich erhöhst du die Geschwindigkeit, mit der du deiner finanziellen Unabhängigkeit näher kommst.

Das Wichtigste ist dann nur noch Geduld und eine ruhige Hand. Nach 5 Jahren dürfen wir nicht versuchen immer mehr Risiko zu nehmen, um schneller voranzukommen. Oder bei einem unausweichlichen Börsencrash das ganze Investment aus dem Markt nehmen. Es wird einfach jeden Monat mehr investiert und da kann ein Börsencrash sogar helfen, da es alles günstiger gibt.

Mit diesem Weg wirst du zwar nicht in kurzer Zeit Multimillionär, doch er ermöglicht dir die Freiheit, dich auf das zu fokussieren was dir wichtig ist.

Wenn du mehr zu diesem Thema lesen möchtest, würde ich dir diesen Artikel ans Herz legen: “Ein Leben in dem wir keinen Urlaub brauchen”.

Buchempfehlungen

Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest – Thomas Kehl & Monika Linke

Dieses Buch ist wirklich perfekt für den Einstieg in die Welt des investierens. Neben investieren wird das wichtige Thema Psychologie im Umgang mit Geld behandelt. Außerdem ist das Buch sehr praxisnah mit Fragen wie, welche Versicherung wirklich notwendig ist. Auch der YouTube-Kanal “Finanzfluss” ist eine klare Empehlung.

The Millionaire Next Door – Thomas J. Stanley & William D. Danko

Dieses Buch beschreibt wie Millionäre tatsächlich leben. Meist sind es nicht diejenigen, die mit dicken Autos und teuren Uhren prahlen. Sie sind eher unauffällig und haben ihre finanziellen Entscheidungen im Griff.

Abschließend noch ein Zitat von Margaret W. Bonanno:

“Being rich is having money; being wealthy is having time.”

Hier eine Bücherliste, falls du auf der Suche nach neuen Büchern bist. Wenn du noch nie Hörbücher probiert hast, kann ich dir das Probeabo von Audible empfehlen. Kostet nichts, ist jederzeit kündbar und du kannst dir das Buch auch nachher noch behalten.

Über eine Anmeldung zum Newsletter würde ich mich enorm freuen.


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