Vergiss nicht dich selbst zu bezahlen

Wahrscheinlich wären wir alle froh, bereits mehr Vermögen aufgebaut zu haben und vielleicht nimmst du dir auch selbst immer vor mehr zu sparen. Aber wie so oft, wird die gute Absicht immer hinausgeschoben und man nimmt es sich nächstes Monat vor. Nach dem man dann im nächsten Monat die Miete, Lebensmitteleinkäufe und vielleicht auch hin und wieder einen Abend im Restaurant bezahlt hat, bleibt wieder nichts übrig um zu sparen oder sogar zu investieren.

Ich kann jeden nur ermutigen, sich wirklich mit den eigenen Finanzen zu beschäftigen, auch wenn es einen selbst nicht wirklich interessiert. Denn Geld ist nicht das Wichtigste, aber wenn man es nicht hat, wird es das Wichtigste. Es ist einfach enorm beruhigend zu wissen, dass man auch wenn man seinen Job verliert, ohne Probleme die nächsten Monate auskommen würde. Deshalb ist es wichtig, sich seinen persönlichen Notfallfonds aufzubauen. Das ist nichts anderes, als so viel Geld auf einem eigenen, immer verfügbaren Konto zu sparen, dass man 3-6 Monate, ohne jegliche monatliche Zahlung, seinen derzeitigen Lebensstandard erhalten kann. Dieser Notfallfonds ist natürlich komplett individuell, denn wenn du beispielsweise selbstständig bist kann es Sinn machen Minimum 6-9 Monate mit den Ersparnissen auszukommen. Generell handelt es sich dabei um Mindestangaben. Wenn du dich also mit mehr wohler fühlst, versuch dort hinzukommen.

Hat man seinen persönlichen Notfallfonds aufgefüllt, kann man damit starten, sein Vermögen aufzubauen, um sein Geld für sich arbeiten zu lassen. Um dieses Ziel auch wirklich zu erreichen, ist es enorm hilfreich den Vorsatz „pay yourself first“, also bezahle dich zuerst selbst, zu beherzigen. Das heißt, sobald du dein monatliches Gehalt überwiesen bekommst, soll sofort die gewünschte Sparrate abgebucht werden. Auch wenn du die letzten Monate immer von Gehalt zu Gehalt gelebt hast und kaum Geld zu sparen übrig geblieben ist, wirst du sehen, dass es sich mit der Sparrate zu Beginn trotzdem ausgeht. Man richtet sich selbst, wenn auch unterbewusst, nach dem Geld, dass noch auf dem Konto ist. Spart man also gleich, bezahlt sich also selbst, wenn man sein Gehalt überwiesen bekommt, wird man einen Weg finden trotzdem mit dem übrigen Geld auszukommen. Dabei fallen dann vielleicht einige Impulskäufe, die sowieso nicht notwendig sind weg.

Die Automatisierung ist dabei der Schlüssel, denn so wird dein Vermögen monatlich wachsen, ohne dass du aktiv etwas dafür tun musst. Hast du es schließlich geschafft, deinen Notfallfonds von mehreren Monatsausgaben aufzufüllen, kannst du mit Wertpapierinvestments starten. Bei vielen Brokern gibt es bereits die Möglichkeit, einen Fonds mit nur 25€ monatlich, gebührenfrei zu besparen. Auch wenn dich 25€ oder 50€ pro Monat nicht zum Millionär machen werden, beschäftigst du dich mit dem Thema und lernst dabei enorm viel. Wenn du deine Sparrate dann mal erhöhst bzw. mehr verdienst kann der Betrag ja einfach angehoben werden.  

Ein weiterer Vorteil von einem monatlich Investment ist, dass man automatisch den Cost-Average-Effekt nutzt. Hört sich, wie vieles in der Finanz, schwieriger an, als es eigentlich ist. Denn der Wert eines Fonds verändert sich natürlich ständig und somit gibt es jeden Tag einen anderen Kurs. Kauft man also monatlich immer um 100€ den selben Fonds, kauft man automatisch mehr davon, wenn er günstig bewertet ist und weniger, wenn er teuer bewertet ist. Das glättet deinen Durchschnittskaufkurs nach unten und heißt eben Cost-Average-Effekt. Versuche also nicht, denn genauen Einstiegszeitpunkt zu finden, sondern automatisieren deine Investments, damit du einfach sorgenfreier und höchstwahrscheinlich auch effizienter Vermögen aufbauen kannst.

Wie bei allen neuen Gewohnheiten, solltest du natürlich nicht versuchen, alles auf einmal umzustellen. Fange klein an und reduziere schrittweise unnötige Ausgaben, um mehr finanziellen Freiraum zu haben. Bekommst du dann beispielsweise eine Gehaltserhöhung, erhöhe deine monatliche Zahlung an dich selbst, um die Hälfte der Gehaltserhöhung. Du weißt ja, dass du auch ohne die Gehaltserhöhung ausgekommen bist und so hast du zwar etwas mehr Geld zur Verfügung, erhöhst aber gleichzeitig, ohne Einschnitte, deine Investitionen.

Ich hoffe wirklich, dass du dich mit deinen persönlichen Finanzen beschäftigst, auch wenn Finanzen normalerweise gar nichts für dich sind. Es lässt sich schon alles automatisieren und es ist enorm wichtig, um ein sorgenfreieres Leben mit mehr Möglichkeiten zu führen. Fang deshalb gleich damit an und schiebe es nicht weiter hinaus. Abschließend noch ein Zitat von Les Brown:

Du musst bereit sein Dinge zu tun, die andere niemals tun werden, um Dinge zu haben, die andere niemals haben werden.


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