Jeder Mensch weiß wie enorm wichtig Sport bzw. Bewegung im Allgemeinen für unseren Körper ist. Doch auch die psychischen Auswirkungen sind enorm. Rund um den Globus wurden Studien durchgeführt und ganz egal in welchem Land, welches Alter, welcher Gesundheitszustand oder welche Gesellschaftsschicht, es zeigt sich immer das selbe Bild. Leute die sich viel bewegen sind glücklicher, haben erfülltere Beziehungen, mehr Sinn im Leben und weniger Risiko für Depression oder Einsamkeit. Wir Menschen sind einfach dazu geboren, um uns zu bewegen. Doch warum investieren wir dann so wenig Zeit für einen der wichtigsten Faktoren für ein glückliches Leben?
Es liegt definitiv nicht daran, dass wir nicht wissen wie wichtig Sport für uns ist. Es ist uns durchaus Bewusst, doch nach einem anstrengenden Arbeitstag oder viel Stress an der Uni, fällt es uns schwer uns aufzuraffen. Doch ich bin mir sicher, jeder hatte schon mal das Gefühl, dass er zuvor absolut Null Motivation für etwas hatte und danach froh gewesen ist es trotzdem getan zu haben. Lies dazu auch den Artikel „Der Mythos der Motivation“.
Das Problem ist, dass Sport ein denkbar schlechtes Beispiel dafür darstellt, um eine Gewohnheit daraus zu machen. Kurzfristig ist Sport nämlich unangenehm, denn man könnte sich ja auch einfach auf die Couch legen und Netflix schauen. Die langfristigen Folgen sind allerdings unglaublich wertvoll. Um eine Gewohnheit sollte es genau umgekehrt sein, kurzfristig einfach und sofortige Belohnung, wie wenn man einen Donut isst. Der Übergang in ein ungesundes Leben mit wenig Bewegung ist daher viel zu einfach. Man lässt mal eine Sporteinheit aus, die man sich vorgenommen hat und es macht kurzfristig keinen Unterschied. Speziell in stressigen Zeiten passiert das leicht, da wir glauben wir haben keine Zeit für Sport. Doch genau in stressigen Phasen ist Sport umso wichtiger!
Egal in welcher anspruchsvollen Zeit wie der Maturazeit, Prüfungswochen an der Uni oder einem großen Wandel im Leben, habe ich mir nicht nur trotzdem, sondern gerade deshalb, Zeit für Bewegung genommen. Gerade in fordernden Zeiten hilft Bewegung um einen klaren Kopf zu bekommen und weiterhin Gas zu geben. Mir ist Bewusst, dass es mir besonders leicht fällt, da ich es von meine Eltern immer so vorgelebt bekommen habe. Ich war bereits mit zweieinhalb Jahren im Turnverein, später in der Sporthauptschule und betreibe leidenschaftlich verschiedenste Sportarten.
Wenn du vielleicht nicht das Glück hattest in einem sportlichen Umfeld aufzuwachsen, versuch auf jeden Fall dein Leben in diese Richtung zu ändern. Es muss auch kein Nachteil sein, wenn deine Freunde unsportlich sind, denn dann könnt ihr gemeinsam neue Sportarten ausprobieren und schauen was euch Spaß macht. Denk daran, dass du damit andere motivierst und in Zukunft vielleicht auch ein Vorbild für deine Kinder bist. Denn Sport ist nicht umsonst eines der wenigen sogenannten „Meta-Habits“, also eine Gewohnheit, die positiv auf alle Lebensbereiche auswirkt. Ein anderes Beispiel für ein Meta-Habit wäre Lesen. Der Grund dafür ist, dass Sport wie zuvor angesprochen unglaublich viele positive Auswirkungen auf die Psyche und die körperliche Gesundheit hat. Beispielsweise wirst du viel selbstbewusster, wenn du Resultate im Training erzielst. Diese Resultate helfen die ebenfalls, das „Growth-Mindset“ zu entwickeln, denn man merkt, dass man mit mehr Wiederholung immer besser wird und je mehr Zeit man investiert, desto besser die Ergebnisse. Außerdem streben wir im Sport immer danach besser zu werden, was in allen Lebensbereichen enorm wichtig ist.
Ein weiterer schöner Nebeneffekt ist, dass Sport einer der besten Wege ist um Zeit mit Freunden zu verbringen oder neue Leute kennenzulernen. Zum Beispiel war es für mich Gold wert, als ich in den USA studierte und noch niemanden kannte. Ich kam überraschenderweise ins Volleyball-Team der Uni, wo ich der einzige Nicht-Amerikaner war und an Wochenenden fuhren wir für Turniere an andere Unis. So schnell Anschluss zu finden wäre anders wahrscheinlich kaum möglich gewesen.
Schau dich also um, ob es Sportkurse gibt die dich interessieren. Auch wenn du niemanden kennst, spring über deinen Schatten und probier es trotzdem aus. Wie in dem Artikel „Was wir von Kindern lernen sollten“ beschrieben, darfst du nie die Freude daran verlieren etwas Neues auszuprobieren. Du musst einfach deinen Stolz vergessen und auch mal etwas machen das du noch nicht kannst. Optimal sind beispielsweise USI Kurse von der Uni. Ich habe mich schon für verschiedene Sportarten angemeldet, wo ich keinen kannte und nach nur 3 Wochen versteht man sich mit allen super und sitzt sich nach dem Kurs auch mal gemütlich zusammen.
Versuch Bewegung so gut es geht in deinen Alltag zu integrieren. Wenn du dich beim nächsten Mal mit einem Freund triffst, geht einfach eine Runde spazieren oder laufen und tratscht dabei. Ist mindestens genau so fein wie sich auf einen Kaffee zu treffen und außerdem kann man den ja danach sowieso auch noch trinken.
Abschließend noch ein Zitat von Art Williams:
„Ich sage Dir nicht, dass es leicht wird. Ich sage Dir, dass es sich lohnen wird.“
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