Wenn wir in unserem Leben etwas verändern wollen, denken wir meist nur an die Dinge, die wir tun sollten. Wir nehmen uns vor zwei Mal die Woche ins Fitnessstudio zu gehen oder monatlich ein Buch zu lesen. Nur selten stellen wir uns die Frage, welche Gewohnheiten uns nicht gut tun. Genau das ist die Idee einer „Not-To-Do“ Liste.
Deshalb hier 5 Gewohnheiten, die wir lassen sollten:
Handy sofort nach dem Aufstehen oder vor dem Einschlafen
Für viele ist es eine stark verankerte Gewohnheit, dass das Smartphone das Letzte ist, was wir vor dem Einschlafen sehen und das Erste nach dem Aufwachen.
Abgesehen vom Blaulicht, das vom Bildschirm emittiert wird und unseren Schlaf beeinflusst, ist es für unser Hirn eine Reizüberflutung. Genau das ist das Letzte was wir vor oder nach dem Schlafen brauchen.
Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer es ist, sich das abzugewöhnen. Es ist den Aufwand aber auf jeden Fall wert.
Man schläft viel besser und startet entspannter in den Tag. Außerdem hat man nicht die Gefahr, am Abend eine Stunde am Handy hängenzubleiben und dadurch am nächsten Morgen hundemüde zu sein, weil der Schlaf fehlt.
Wenn deine Ausrede ist, dass dein Handy auch dein Wecker ist, kann ich wie immer diesen Lichtwecker empfehlen. Sicherlich eines meiner besten Mini Investments der letzten Jahre:
Alkohol einen zu hohen Stellenwert geben
Speziell wenn wir eine gewisse Einstellung der Gesellschaft einfach übernehmen, ohne darüber nachzudenken, ist es wertvoll sie zu hinterfragen.
Das habe ich mit der Zeit auch in Bezug auf Alkohol getan. Es ist einfach nur ein Nervengift, dass wir absichtlich einnehmen. Doch der Stellenwert in unser Gesellschaft ist enorm. Stell dir nur kurz vor es gäbe eine Hochzeit oder Geburtstagsfeier ohne Alkohol. Das ist in unserer Gesellschaft leider kaum denkbar.
Dabei sollte es bei solchen Feiern doch eigentlich um die Leute gehen, mit denen man gerne Zeit verbringt.
Es spricht natürlich nichts dagegen Alkohol zu genießen. Allerdings kann man schwer hinterfragen, welchen zentralen Stellenwert wir ihm geben.
Außerdem gehen wir mit den negativen Effekten total irrational um.
Wir versuchen seit Jahren abzunehmen, sparen beim Essen ein und machen Sport. Doch solange Alkohol im Körper ist, wird nichts verstoffwechselt, da unser Körper nur damit beschäftigt ist, das Gift aus dem System zu bekommen. Also ist es nicht verwunderlich, dass man die gesundheitlichen Ziele nicht erreicht.
Generell sind wir geizig, wenn es um uns selbst oder unsere Gesundheit. Doch wenn es ums Fortgehen geht, spielt Geld plötzlich keine Rolle.
Diese Einstellung bzw. Denkweise ist Standard in unserer Gesellschaft. Wenn man beginnt sie zu hinterfragen, merkt man wie unsinnig vieles davon ist.
„Der Stellenwert von Alkohol“ ist einer meiner ersten Artikel auf dieser Website.
Unendlich durch Social Media scrollen
Vielleicht kennst du die Situation, dass du auf der Couch liegst, durstig bist und dich trotzdem nicht aufraffen kannst, um aufzustehen und dir was zu trinken zu holen.
Das kann damit zusammenhängen, dass dein Körper unnatürlich hohe Dopamin Levels gewohnt ist. Somit werden alltägliche Dinge zu uninteressant.
Naval Ravikant’s berühmte Aussage beschreibt die Situation sehr gut: „The modern devil is cheap dopamine“. Der Teufel der modernen Zeit ist also schnell und einfach verfügbares Dopamin. In dem Artikel „Warum du ständig müde und unmotiviert bist“ bin ich auf den Unterschied zwischen schnellem und langsamen Dopamin eingegangen.
Unser Hirn hat nunmal eine gewisse Funktionsweise, die von den Sozialen Medien ausgenutzt wird. Es ist wie die Spielsucht bei einem Einarmigen Banditen. Bei jedem neuen Video, Post oder bei jeder roten Zahl bei einer App, könnte etwas Lustiges oder Spannendes dabei sein. Jedes Mal wird Dopamin ausgeschüttet.
Wie im verlinkten Artikel beschrieben, müssen wir natürlich nicht gänzlich auf dieses schnell verfügbare Dopamin verzichten. Doch durch zu große Mengen, gewöhnt sich unser Körper daran. Dadurch fehlt uns der Antrieb für selbst unscheinbare Aufgaben, wie nur von der Couch aufzustehen, um uns etwas zu trinken zu holen.
Ich habe vor Kurzem ein Time-Limit bei Instagram eingestellt von täglich 10 Minuten. Ist am iPhone schnell eingestellt und hilft die Zeit nicht zu übersehen: Einstellungen → Bildschirmzeit → App-Limits.
Kaufen um glücklich zu werden
Oft glauben wir über Monate, dass wir etwas unbedingt brauchen. Den neuen Laptop, das neue Smartphone, eine schönere Wohnung, den neuen Pullover,… Doch wenn wir es dann endlich haben, schätzen wir es nach maximal 3 Monaten nicht mehr.
Der Begriff dafür ist „Hedonische Adaption“ oder „Hedonische Tretmühle“. Darunter versteht man die Tendenz, dass sich das Glück-Level selbst nach großen positiven oder negativen Ereignissen, schnell wieder aufs Ausgangslevel zurückkehrt. Selbst bei einem Haus oder Auto, von dem wir immer geträumt haben, gewöhnen wir uns innerhalb weniger Monate daran und schätzen es nicht mehr.
Direkt nach dem Einkauf fühlen wir uns natürlich großartig. Doch langfristig häufen wir nur Dinge an, die wir nicht brauchen, die uns auch nicht glücklich machen.
Schau deshalb einfach bewusst darauf, wann du dir etwas kaufst. Bestellst du dir etwas, weil du dich nicht gut fühlst? Glaubst du, du musst etwas unbedingt haben und 1 Monat später schätzt du es gar nicht mehr?
Sich gönnen
Dieses Problem hab ich bereits in dem Artikel „Das Self-Love Paradox“ beschrieben und passt zum vorigen Punkt.
Man hört immer wieder „Gönnung“ oder „Gönn dir“. Damit kann vieles gemeint sein, wie ein teures Essen, man kauft sich etwas Luxuriöses und tut sich somit selbst etwas Gutes.
Doch meist handelt es sich leider um Dinge, die uns nur kurzfristig gut tun und langfristig negative Auswirkungen haben. Wir „gönnen“ uns noch eine Runde Cocktails, von denen es uns am nächsten Tag mies geht und wir 50€ weniger haben. Wir essen Unmengen Fast Food oder kaufen uns an einem Tag 10 neue Kleidungsstücke.
Das wird als „Gönnung“ und Selbstliebe bezeichnet, obwohl es langfristig gesehen, genau das Gegenteil ist. „Gönn dir“ sollten wir also besser verwenden, bei einem gemütlichen Abend mit Freunden oder einem ruhigen Abend in der Badewanne mit einem guten Buch.
Wie Will Smith sagt, ist Selbstdisziplin gleich Selbstliebe. Das kurze Video von ihm fasst den Punkt sehr gut zusammen:
Die Idee einer Not-To-Do Liste stammt von Tim Ferriss. Er schafft es in vielen Bereichen einen anderen Blickwinkel einzunehmen, wie hier indem er das Gegenteil einer To-Do Liste betrachtet. Diese unkonventionelle Herangehensweise kann in vielen Lebensbereichen enorm wertvoll sein. Deshalb bin ich ein großer Fan von seinen Büchern:
Die 4-Stunden-Woche – Tim Ferriss
In dem Buch beschreibt er seine Prinzipien in einem spannenden Lebensweg. Durch seine unkonventionelle Herangehensweise kommt er zu nationalen Meisterschaften in einer Kampfsportart in Asien und beim Tanzen in Lateinamerika. Man tut sich echt schwer das Buch wegzulegen:
Tools der Titanen – Tim Ferriss
In dem Buch fasst er Interviews mit Persönlichkeiten der Bereiche Gesundheit, Wohlstand und Weisheit auf 3-5 Seiten zusammen. Das Buch hängt nicht zusammen, man kann also die Personen die einen interessieren unabhängig voneinander lesen. Ebenfalls eine klare Empfehlung:
Schreib mir gerne, wenn dir ein Punkt einfällt, der uns nicht gut tut oder etwas mit dem du aufgehört hast und froh darüber bist.
Ich freue mich natürlich auch immer, wenn du mir über Bücher schreibst, von du begeistert warst.
Abschließend noch ein Zitat von William Morris:
„Have nothing in your houses that you do not know to be useful or believe to be beautiful.“
Hier eine Bücherliste, falls du auf der Suche nach neuen Büchern bist. Wenn du noch nie Hörbücher probiert hast, kann ich dir das Probeabo von Audible empfehlen. Kostet nichts, ist jederzeit kündbar und du kannst dir das Buch auch nachher noch behalten.
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