Keiner interessiert sich für dich und das ist gut so

Wir alle machen uns Gedanken was andere von uns denken. Man braucht nur daran zu denken, wie komisch man geht, wenn man glaubt jemand sieht einem zu. Abgesehen davon, hat die vermeintliche Person uns wahrscheinlich gar nicht angeschaut, da sie, wie du, auf sich selbst fokussiert war.

Die wichtigste Erkenntnis gleich zu Beginn: Keiner interessiert sich für dich. Das hört sich vielleicht im ersten Moment negativ an, doch es ist enorm befreiend. Natürlich gibt es Ausnahmen. Deine Familie und ein paar enge Freunde wollen, dass du glücklich bist und Erfolg hast. Allerdings interessieren selbst sie sich nicht so sehr für dich, wie du dich für dich selbst.

Schwer zu verinnerlichen

Mir war es immer sehr wichtig was andere Personen von mir gehalten haben. Gerade in der Schulzeit, war ich davon getrieben, keine Fehler zu machen. Sei es im Sport oder in der Schule, ich wollte alles perfekt machen. Das limitiert uns insofern, dass wir natürlich gerne das tun, was wir schon können, da wir uns dort sicher keine Blöße geben.

Man will von allen gemocht werden und handelt auch dementsprechend. Allerdings, kannst du es sowieso nicht allen recht machen und du kannst nie dem nachgehen, was du wirklich tun möchtest. So einfach die Erkenntnis klingt, so schwierig ist sie wirklich zu verinnerlichen.

Im Studium war ich vor Prüfungen immer enorm nervös. Ich wollte auf keinen Fall eine Prüfung nicht schaffen. Es wäre natürlich im Nachhinein betracht nicht so schlimm gewesen, einfach bei der Nachklausur anzutreten. Doch in dem Moment vor der Prüfung ist es lebensentscheidend. Ein Hauptgrund für meine Nervosität war mit Sicherheit auch, dass ich nicht wollte, dass mein Bild als makelloser Student bröckelt. Auch hier weiß ich im Nachhinein, dass keiner auf meine Noten geschaut hat, da jeder mit seinen eigenen beschäftigt war. Das Thema ist auch stark mit dem Artikel „Der Vergleich mit anderen“ verbunden.

Selbst vorm Start dieser Website, habe ich mir unglaublich viele Gedanken gemacht, was andere von mir denken. Was ist, wenn meine Familie oder mein Arbeitgeber die Artikel liest? Was denken meine Freunde? Fast ein Jahr danach kann ich sagen, dass die Reaktion durchwegs positiv sind. Für mich war es ein Riesending, aber kein anderer macht sich so viele Gedanken darüber, wie du selbst.

Übernimm Verantwortung

Jeder von uns kennt vermutlich Leute, die die Fehler immer bei anderen suchen oder den Umständen die Schuld geben. Doch niemanden interessiert es, warum du eine Prüfung nicht geschafft hast. Manche jammern gerne darüber, dass der Professor unfair geprüft hat oder unfähig war einem den Stoff zu vermitteln. Ein Hauptgrund für diese Rechtfertigungen ist sicher, dass dir selbst und anderen nicht eingestehen willst, dass du zu wenig Zeit investiert hast.

Manche haben diese Reaktion schon so verinnerlicht, dass sie wirklich glauben, dass sie selbst nichts dafür können. Allerdings wird man sich so nie die eigenen Fehlern eingestehen und kann auch keine Lehren daraus ziehen. Fakt ist, dass es absolut nichts bringt, anderen die Schuld zu geben, selbst wenn es wirklich so ist, dass du nichts dafür kannst. Übernimm für alles die Verantwortung. Eines der besten Bücher zu dem Thema: „Extreme Ownership„.

Mehr Freiheit

Vermutlich wird man es nie ganz schaffen, dass einem die Meinung anderer egal ist. Doch es wäre schon ein gewaltiger Schritt, wenn du dir nur noch die Meinung der Personen, die dir wirklich wichtig sind, zu Herzen nimmst. Es gibt enorme Freiheit, wenn du nicht ständig daran denken musst, was andere dazu sagen.

Beim Schreiben dieser Artikel, lerne ich enorm viel. Ich habe zum ersten Mal eine Website gebastelt, verbessere kontinuierlich meinen Schreibstil und verinnerliche wichtige Themen, die mir in Büchern oder Vorträgen unterkommen. Wenn die Meinung anderer keine Rolle spielen würde, hätte es objektiv also viele Vorteile, diese Artikel zu schreiben. Doch ich habe trotzdem mit mir gehadert, da ich mich ständig gefragt habe, was andere von mir denken. Eine der wichtigsten Erkenntnisse bei diesem Projekt ist also, dass ich mir viel zu viele Gedanken darüber gemacht habe was andere davon halten. Jeder Mensch ist sowieso mit seinen eigenen Problemen beschäftigt. Das muss uns bewusst werden.

Ich glaube, diese Freiheit wäre für viele Menschen in verschiedensten Bereichen enorm wichtig. Wenn du ein Instrument spielst, kannst du eine Band gründen oder dich beim Spielen filmen. Wenn dir dein Job nach 10 Jahren keinen Spaß mehr macht, kannst du etwas völlig Neues lernen. Wenn dir eine neue Sportart gefällt, geh in den Verein, auch wenn du vielleicht noch nicht am Level der anderen bist. Wenn du einen YouTube Kanal oder ähnliches starten möchtest, tu es einfach. Wenn dir etwas wichtig ist und Spaß macht, sollte es keine Grund sein, etwas auf die Gefahr hin, dass andere uns verurteilen, nicht zu machen.

Finde was dir wichtig ist und gib in dem Bereich Gas. Du wirst sehen, dass dich keiner dafür verurteilen wird. Eines der besten Bücher zu dem Thema, das ich je gelesen haben, ist „Verletzlichkeit macht stark“ von Brené Brown. Abschließend noch ein Zitat von Lao Tzu:

„Care about people’s approval and you will always be their prisoner.“

Wenn du auf der Suche nach neuen Büchern bist, kann ich dir diese Bücherliste empfehlen. Über eine Anmeldung zum Newsletter würde ich mich enorm freuen.


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