Es ist verlockend. Wir haben unzählige Möglichkeiten, unser Leben immer gemütlicher zu gestalten. Jeder Durchschnittsbürger hat heute einen Komfort und Luxus, von dem Reiche vor 50 Jahren nur träumen konnten. Via Smartphone können wir traumhaftes Essen bestellen und zusätzlich stellt es uns nie endende Unterhaltung zur Verfügung. Anstatt auch nur 100 Meter gehen zu müssen, können wir den E-Scooter verwenden. Durch Homeoffice müssen wir uns nicht mal mehr ordentliche Kleidung anziehen und ein Schritt aus dem Haus ist dank Lieferservice für den Einkauf auch nur noch optional. All das macht das Leben enorm komfortabel. Aber macht es auch glücklich?
Die Realisation
Ich halte folgenden Glaubenssatz für einen der größten Irrtümer unserer heutigen Zeit: “Ein gemütliches Leben ist ein glückliches Leben”.
Viele reden sich ein, reich werden zu wollen, um ein gemütliches Leben führen zu können. Doch was macht ein gemütliches Leben erstrebenswert? Nach kurzer Zeit fehlt uns der Sinn und auch unser Körper baut schnell ab, wenn wir ihn nicht fordern. Deshalb sollte Gemütlichkeit auf keinen Fall das Ziel sein.
Vielmehr sollten wir ein Leben anstreben, in dem wir die beste Version von uns selbst werden. So dass wir gesunde und herzliche Beziehungen in unserem Privatleben pflegen. Ein Leben, in dem wir mit unserem Enthusiasmus andere inspirieren ebenfalls mehr aus ihrem Leben zu machen. Wir sind wertvolle Arbeitskräfte, unterstützen andere oder gründen das Unternehmen, in dem wir unserer Leidenschaft nachgehen.
Aber wie viele von uns arbeiten tatsächlich daran die beste Version von uns selbst zu werden?
Die meisten Menschen machen kaum etwas aus ihrem Leben. Sie ernähren sich von Fast Food, betäuben die Leere mit Alkohol und gehen Tag für Tag in die Arbeit ohne Sinn oder Freude zu verspüren.
Ihre wertvolle Freizeit verschwenden sie mit Social Media. Stundenlang bleiben sie bei Instagram Reels, YouTube Shorts oder TikTok hängen, ohne sich auch nur an 3 der gesehenen Videos zu erinnern.
Doch wir alle können so viel erreichen. Wir können ein Leben nach unseren Vorstellungen gestalten. Und weil alle um uns herum nur überleben und nicht aktiv leben, ist das so einfach wie nie zuvor.
Vielleicht hast du das Gefühl, dass du dich in einer denkbar schlechten Ausgangslage befindest. Kein Geld, keine Erfahrung und keine Kontakte. Doch genau diese Nachteile sind auch deine größten Vorteile und machen dich enorm gefährlich. Denn du hast nichts zu verlieren. Was ist das Risiko, wenn es nicht funktioniert?
Solltest du beim Versuch, dein Leben zu verändern scheitern, kehrst du nur zu dem zurück, was du derzeit hast. Im schlimmsten Fall lebst du genau das Leben wieder, das du derzeit führst. Du hast also kein Risiko.
Es ist als wärst du in einem Casino und hättest unendlich viele gratis Versuche. Trotzdem nutzt du sie nicht.
Lies dazu auch den meist gelesen Artikel auf meiner Website: ”Keiner interessiert sich für dich und das ist gut so”.
Small Wins
Nicht nur das Leben komfortabler zu gestalten ist einfacher geworden. Auch die Möglichkeiten an uns selbst zu arbeiten und uns zu verbessern, werden immer zugänglicher. Noch nie war eine Mitgliedschaft im Fitnessstudio so günstig und die Auswahl so groß. Wertvolle Videos von erfolgreichen Menschen, E-Books und Kurse von den besten Universitäten der Welt, sind alle über Smartphone, Tablet oder Laptop abrufbar.
Die Frage ist also nicht, WIE können wir an uns selbst arbeiten, sondern vielmehr WO sollen wir damit beginnen? Und genau da wird die riesige Auswahl zu einem Nachteil. Durch all die Möglichkeiten, wissen wir nicht worauf wir uns konzentrieren sollen und bleiben immer bei der Frage hängen: Womit sollen wir anfangen?
Der beste Start ist dort, wo du gerade bist und zwar mit lächerlich kleinen Entscheidungen.
Machen wir ein kleines Gedankenexperiment:
Stell dir vor du könntest in die Vergangenheit reisen und mit deinem heutigen Wissen, den Lauf der Zeit verändern. Was würdest du tun?
Die meisten von uns, mich eingeschlossen, hätten wohl Angst davor auch nur eine Kleinigkeit zu ändern. Denn es besteht die Gefahr, dass es den gesamten Verlauf der Geschichte verändert.
In der Vergangenheit glauben wir also daran, dass eine kleine Entscheidung einen gewaltigen Unterschied machen kann. Doch warum zweifeln wir dann am Einfluss kleiner Entscheidungen an der Zukunft?
Es macht tatsächlich einen Unterschied ob wir die Stiegen nehmen anstatt dem Lift, Wasser trinken anstatt Saft oder selbstgemachte Popcorn essen anstatt Chips. Apps wie TikTok können wir mit motivierenden, lehrreichen Videos, einem Podcast oder diesem Blog ersetzen.
Wenn wir das nur ein einziges Mal tun, wird sich nichts verändern. Entscheiden wir uns allerdings täglich bewusst für die bessere Alternative, wird es zu einer Lebensweise und genau das ist das Ziel.
Die kleinen täglichen Entscheidungen machen den Unterschied. Wir suchen immer nach der einen lebensverändernden Erkenntnis. Doch Erfolg erreichen wir durch 100 kleine richtige Entscheidungen jeden Tag, die zur Routine werden.
Herausforderungen
Leute werden 50 Jahre alt mit der emotionalen Reife eines 15-Jährigen, weil sie es versäumt haben, sich selbst in unangenehme Situation zu bringen. Es reicht die kleinste Unannehmlichkeit und sie verlieren völlig die Fassung.
Um genau solch eine Situation bei uns selbst zu vermeiden, müssen wir uns regelmäßig selbst herausfordern. Wir bringen uns also freiwillig in schwierige Situationen. Und warum tun wir das? Nun, weil wir durch diese freiwillig gewählten Herausforderungen lernen, mit harten Zeiten umzugehen, in die wir unfreiwillig rutschen.
Das ist allerdings leichter gesagt als getan. Denn häufig dauert es einige Zeit, bis wir den Fortschritt sehen und die Früchte unserer harten Arbeit ernten.
Je größer die Herausforderung, desto länger ist die Zeit zwischen unserem Einsatz und den Resultaten.
Bringt Meditation wirklich etwas? Macht es tatsächlich einen Unterschied den einen Donut nicht zu essen? Wie soll mich Lesen alleine erfolgreicher machen? Soll ich mir wirklich antun ein Unternehmen zu gründen?
All diese Fragen sind verständlich. Doch wir müssen uns auf den Prozess konzentrieren.
Der Auftrag von Will Smith’s Vater an seine Söhne ist die perfekte Analogie. Die Aufgabe von Will Smith und seinem Bruder, eine Mauer zu bauen, war zu Beginn für die Jungen unvorstellbar. Will kam allerdings zu folgender wertvollen Erkenntnis: Er konzentriert sich nur darauf den nächsten Ziegel so perfekt wie möglich zu verbauen. Wenn er sich Tag für Tag darauf konzentriert, wird er über kurz oder lang eine Mauer errichtet haben. Und siehe da, eineinhalb Jahre später, hatten sie es geschafft.
Wir müssen nicht den kompletten Weg sehen, um den nächsten Schritt zu machen. Und nur auf diesen einen Schritt sollten wir uns konzentrieren.
Sieh dich um. Alle um dich herum lenken sich ab. Sei es mit Netflix oder TikTok, durch den ständigen Kauf neuer Sachen oder Fast Food.
Die Hürde zu den besten deiner Generation zu gehören war noch nie so niedrig. Versuche jeden Tag ein bisschen besser zu sein als am Vortag. Mit der Zeit bringst du dich so über diese Hürde. Mach den nächsten Schritt.
Weiterlesen:
“Eine der größten Herausforderungen unseres modernen Lebens”
Buchempfehlungen
The Comfort Crisis – Michael Easter
Do Hard Things – Steve Magness
Zum Abschluss noch ein Zitat von Martin Luther King Jr.:
„You don’t have to see the whole staircase, just take the first step.“
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