Der wichtigste Schritt für ein glückliches Leben

Jeder Mensch versucht auf seine Weise glücklich und zufrieden zu werden. Die einen versuchen es über Erfolg und Reichtum. Andere suchen ihr Glück im Sport oder bei Reisen. Wieder andere betäuben sich mit Alkohol oder Drogen um dem Thema aus dem Weg zu gehen. Jeder hat also ein ähnliches Ziel, auch wenn die Wege dorthin nicht unterschiedlicher sein könnten. Doch woran liegt es, dass manche es schaffen, auch wenn ihr Leben von außen betrachtet recht simpel erscheint? Und warum haben erfolgreiche Menschen alles, wofür sie andere beneiden und sind trotzdem unglücklich?

Dankbarkeit

Oft zeigen uns kleine Probleme, wie es gehen könnte. Wir haben beispielsweise eine offene Stelle im Mund, die beim Essen ständig schmerzt. Das Einzige auf das wir uns wirklich freuen ist, endlich wieder normal und ohne Schmerzen essen zu können. Es dauert nicht lange und nach einer Woche ist die offene Stelle wieder verheilt. Für 3 Tage danach sind wir bei jedem Essen glücklich und dankbar.

Diese Dankbarkeit ist großartig! Doch warum braucht es eine offen stelle im Mund, um für unser Essen dankbar zu sein? Warum braucht es ein gerissenes Kreuzband, um dankbar zu sein verschiedenste Sportarten ausüben oder einfach gemütlich spazieren gehen zu können? Wir schätzen Dinge immer erst dann, wenn wir sie nicht mehr haben oder die Gefahr besteht sie zu verlieren.

Allerdings können wir Dankbarkeit und eine positive Lebenseinstellung, wie auch alles andere, lernen. Ich hatte das Glück es bereits von meiner Familie vorgelebt bekommen zu haben. Doch wir können alle jederzeit an unserer Perspektive arbeiten.

Unser Gehirn nimmt die Umgebung sehr selektiv wahr. Andernfalls würden wir von Reizen überflutet werden. Vielleicht hast du dir vor Kurzem ein bestimmtes Auto angesehen und plötzlich siehst du es überall. Oder du überlegst dir einen Hund zuzulegen und plötzlich siehst du überall Hunde. Die Autos und die Hunde waren auch zuvor immer da, wir haben sie nur nicht für wichtig erachtet und somit nicht aktiv wahrgenommen. Ähnlich ist es mit all den positiven Dingen, die uns tagtäglich passieren. Wir müssen lernen unseren Blick darauf zu trainieren.

Eine großartige Gewohnheit um genau das zu tun ist, regelmäßig an jene Dinge zu denken, für die wir dankbar sind. Wichtig ist dabei, eine tägliche Gewohnheit zu etablieren. Du kannst dir einen Reminder unterm Tag stellen oder es immer zu einer gewissen Tageszeit machen. Ich beispielsweise denke immer vor dem Einschlafen an etwas wofür ich dankbar bin. Das kann etwas Großes sein, wie Dankbarkeit für die eigene Gesundheit, die Familie oder deinen Partner. Aber auch Kleinigkeiten die an dem Tag passiert sind, wie ein nettes Gespräch, Fortschritt in der Arbeit oder ein super Training.

Über die Zeit lernt unser Gehirn das Positive zu sehen.

Proaktiv leben

Dankbarkeit ist der erste Schritt. Sie lässt uns aus dem Alltagstrott ausbrechen und gibt uns wieder einen positiven Blick auf die Zukunft. Das gibt uns mentale Freiheit. Die Frage ist nur, was tun wir mit dieser Freiheit?

Der Autor Robert Greene sagt, dass wir in jedem Augenblick die Wahl haben zwischen Alive Time und Dead Time. Dead Time ist, wenn wir herumsitzen und warten bis etwas passiert. Alive Time ist wenn wir den Moment aktiv nutzen, die Kontrolle haben, lernen, uns verbessern und wachsen.

Wir können nicht beeinflussen was uns passiert, aber wir sind auf jeden Fall verantwortlich wie wir damit umgehen.

Du steckst im Stau: Hörst du dir ein Hörbuch an oder wartest du bis die Zeit vorübergeht und schimpfst in der Zwischenzeit über alle Autofahrer um dich herum?

Dein Flug hat Verspätung: Gehst du eine Runde und schaust dir den Flughafen an oder isst du zum Zeitvertreib noch überteuerte Süßigkeiten?

Es bringt nichts, unsere Zeit mit Jammern zu verschwenden. Auch wenn wir eine schwere Phase durchleben und jeden Grund dazu hätten. Das wäre nichts als Dead Time.

Bereits in den 40er Jahren hat der Theologe Reinhold Niebuhr im Gelassenheitsgebet geschrieben:

Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Entweder wir arbeiten an einer Verbesserung der Situation oder wir nehmen sie hin wie sie ist. Jammern ist keine Option.

Proaktiv in unseren Beziehungen

Auch in unseren Beziehungen müssen wir das Steuer in die Hand nehmen. Dabei meine ich nicht nur romantische Beziehungen (darum geht es in dem Artikel “Die Illusion der perfekten Beziehung”).

Wenn wir nicht glücklich sind, dann suchen wir meist den Fehler bei unseren Mitmenschen.

Dabei müssen wir zwei wichtige Dinge beachten. Erstens haben wir vermehrt Probleme in unseren Beziehungen, wenn wir mit uns selbst oder unserer Lebenssituation unzufrieden sind. Wir müssen also zuerst versuchen unsere eigenen Probleme anzugehen, bevor wir jemand anderen dafür die Schuld geben. Zweitens haben wir es immer in der Hand an der Beziehung zu arbeiten oder zumindest das anzusprechen, was uns unglücklich macht.

Seien wir mal ehrlich: Wer spricht Probleme immer offen an? Wir hoffen meist, dass unser Gegenüber selbst auf die Idee kommt, dies oder jenes zu tun. Oder wir erwarten eine Veränderung, ohne das jemals anzusprechen.

Es ist lächerlich sich über eine Person zu beschweren, dass sie sich nie meldet. Alleine diese Aussage zeigt, dass du dich auch nicht bei ihr meldest. Es beruht also auf Gegenseitigkeit. Natürlich kann es auch sein, dass nur eine Person in eine Beziehung investiert und wenig zurückkommt. Doch auch dann kann man das offen ansprechen. Und wenn selbst das nichts ändert, ist es auch ok selbst nicht weiter Zeit und Energie zu investieren.

Wenn dich in deinem Job etwas stört oder du gerne eine Veränderung sehen würdest, sprich es an.

Bei Ausbildungen war ich immer positiv überrascht, wie offen mein Arbeitgeber dafür ist. Selbst bei einem Online Kurs, den ich in meiner Freizeit absolviere. Es scheitert oft einzig daran, dass wir nicht fragen. Im schlimmsten Fall sagt das Gegenüber nein, aber zumindest wissen wir, dass wir es versucht haben und grübeln nicht über was wäre wenn.

Selbiges gilt leider auch für Lob oder Dankbarkeit. Wir behalten die netten Worte für uns und sprechen sie nicht aus. Wenn wir etwas Positives über jemand denken, warum schreiben wir dieser Person nicht? Du wirst sehen die Person und auch du selbst profitieren wahnsinnig davon. Und wer weiß, vielleicht braucht diejenige Person genau deine positiven Worte an einem schwierigen Tag. Oder es entwickelt sich wieder ein lange ruhender Kontakt.

Wir sind also selbst dafür verantwortlich, wie sich unser Leben entwickelt. Dankbarkeit gibt uns in jedem Moment Freude und Gelassenheit. Diese positive Einstellung können wir nutzen um unser Leben zu gestalten.

Natürlich ist ein Großteil im Leben eine Lotterie und somit vom Glück abhängig. Doch wir haben selbst in der Hand wie viele Lottoscheine wir lösen. Denn anders als in der echten Lotterie muss man nicht mit Geld für die Scheine bezahlen, sondern mit Einsatz und Zeit. Wenn wir verschiedenste Dinge lernen und ausprobieren steigt auch die Chance, dass sich eines davon hervorragend entwickelt. Das muss das Ziel sein. Wir können nicht beeinflussen, wie sich das Leben genau entwickelt, aber wir können auf jeden Fall unsere Chancen erhöhen.

Jeder Tag könnte der eine großartige Tag sein, an dem sich alles verändert.

Abschließend noch ein Zitat von Hyman Schachtel:

„Happiness is not having what you want, but wanting what you have.“

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