Der Kampf um die letzten 2 %

Es ist uns meist vollkommen bewusst, was nötig ist, um unsere persönlichen Ziele zu erreichen. Du willst abnehmen? Treib mehr Sport und ernähre dich gesünder. Du möchtest einen Halbmarathon laufen? Dann lauf jeden zweiten Tag. Aber wenn wir wissen was zu tun ist, warum schaffen wir es dann nicht, es durchzuziehen?

Vielleicht klingt es etwas zu einfach, dass wenn man abnehmen will, einfach mehr Sport machen und sich gesünder ernähren sollte. Aber im Grunde ist es genau das. Verbrenne mehr Kalorien, als du zu dir nimmst. Allerdings sehen wir den Weg zu unserem Ziel als viel komplexer, als er eigentlich ist. Wir fragen uns, ob Krafttraining oder Ausdauertraining besser ist zum Abnehmen. Wissen nicht ob jetzt low-carb high-fat oder high-carb low-fat die beste Ernährungsform ist. Genau diese Unsicherheiten machen das Problem größer als es eigentlich ist. Das Wichtigste ist nämlich, dass wir uns auf das Grundlegende fokussieren. Haben wir das erst mal im Griff, kann man sich natürlich auf die Details stürzen.

Es ist absurd, dass jemand sich den Kopf zerbricht, welches Proteinpulver das optimale für den Muskelaufbau ist. Viel wichtiger ist nämlich, dass du über mehrere Monate keines deiner Trainings ausfallen lässt. Es ist auch vollkommen irrelevant, für welchen der vielen Laufschuhe du dich entscheidest, wenn du sowieso nicht laufen gehst.

Die Auswahl des richtigen Laufschuhs kann natürlich enorm Spaß machen, vor allem wenn Laufen eine Leidenschaft von dir ist. Problematisch wird die Sache nur, wenn wir glauben, dass wir das perfekte Equipment brauchen, um überhaupt erst zu starten. Roger Federer würde uns alle mit einem 30 Euro Tennisschläger vollkommen abziehen. Auf dem Niveau, auf dem er spielt, wird der richtige Tennisschläger, dann erst relevant, da die letzten 2 % dort den Unterschied machen. Aber für jeden Anfänger sind die letzten 2 % zu vernachlässigen, solange man die Basics noch nicht im Griff hat.

Das Wichtigste ist also, dass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren und nicht die kleinen 2 % Entscheidung dazu verwenden, um die wichtigen Dinge hinauszuschieben. Wenn du fitter werden willst, mach dir nicht zu vielen Gedanken welchen Sport du machen solltest. Mach das was dir Spaß macht und was du auch langfristig regelmäßig machst. Denn der regelmäßige Sport ist die 80 % Entscheidung und nicht ob du im Fitnessstudio Ganzkörpertraining oder einen 3er Split machst.

Genauso gibt es Leute, die sich bei verschiedensten Lebensmitteln unsicher sind, da man zu allem sowohl Positives als auch Negatives im Internet findet. Man macht sich dann Gedanken, ob Reis nun wirklich gut oder schlecht ist. Allerdings liegt das Hauptproblem, bei den offensichtlich ungesunden Lebensmitteln. Jeder weiß, dass Süßigkeiten, Pizza, etc. ungesund sind und trotzdem essen wir sie in zu großem Ausmaß. Deshalb braucht man sich keine Gedanken über Kleinigkeiten wie die Nahrhaftigkeit von Reis zu machen.

Konzentriere dich also am Weg zu deinen Zielen auf das Wesentliche und mach dir nicht zu viele Gedanken über Kleinigkeiten, die sowieso nur für 2 % der Ergebnisse verantwortlich sind. Hast du das Wesentliche erst mal im Griff, kann es dann sehr fein sein, sich auch auf die Kleinigkeiten zu konzentrieren.

Abschließend noch ein Zitat von John Ray:

„Auch wenn du auf dem richtigen Weg bist, wirst du überholt, wenn du nur herum sitzt.“


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