Wir glauben unser Glück hängt nur von äußeren Einflüssen ab. Es nimmt uns jemand den Parkplatz weg, am Weg in den wohlverdienten Urlaub stehen wir im Stau und dann ist auch noch das Wetter schlecht. Wie soll man da gut drauf sein. Das sind alles Dinge, die wir nicht beeinflussen können und wir fragen uns, warum das Wetter immer bei uns im Urlaub schlecht sein muss. Doch wir haben einen weit größeren Einfluss auf unsere Gemütslage, als uns bewusst ist.
Was uns passiert können wir nicht beeinflussen, wie wir darauf reagieren hingegen schon
Vielleicht hast du dir beim einleitenden Absatz schon gedacht, dass das lächerliche Beispiele sind und wenn ja ist das ein gutes Zeichen.
Doch das sind typische Dinge worüber sich ein Durchschnittsösterreich gerne beschwert. Natürlich werden wir mit so einer Denkweise nie glücklich.
Es geht hier allerdings nicht nur um die grundsätzliche Neigung zum typisch österreichischen “Sudern”.
Auch bei vermeintlich tragischeren Ereignissen ist unsere Lebenseinstellung essentiell. Es wird immer wieder Situationen geben, bei denen wir uns einen anderen Ausgang gewünscht hätten. Wir bekommen eine Absage für den Job den wir uns gewünscht hätten. Die Prüfung, für die wir uns gut vorbereitet haben, ging leider schief.
All solche Situationen haben auch etwas Gutes. Du wurdest nicht befördert? Gut so, dann hast du noch mehr Zeit um besser zu werden. Genau das ist die Philosophie von Jocko Willink. Das kurze Video ist vom Stil her sicherlich nicht jedermanns Sache, da Jocko Willink ein Ex-Navy-SEAL ist. Doch motiviert es unheimlich:
Wir werden im Leben immer wieder Problemen begegnen. Doch wir können uns selbst weiter hinunterziehen indem wir uns ständig fragen wieso uns das passiert oder sehen es als Herausforderung und machen das Beste daraus.
Die schlimmste Frage überhaupt
Leider sehr verbreitet, aber für mich die schlimmste Frage überhaupt ist: Warum passiert sowas immer mir?
Wenn du dich selbst mal dabei erwischt, wie du dir diese Frage stellst, mach dir sofort bewusst wie unsinnig sie ist. Sie wird nämlich zur selbsterfüllenden Prophezeiung.
Überlegst du dir einen Hund zu kaufen, siehst du plötzlich überall Hunde. Ähnlich ist es bei dieser Frage. Wenn du dir selbst einredest, dass dir ständig unfaire Dinge passieren, wirst du auch immer wieder Beispiele dafür in deinem Leben finden.
Oft ist es nämlich einfach eine Frage der Sichtweise. Und dabei geht es nicht nur darum sich schlimme Dinge schön zu reden. Denn die meisten Dinge, über die wir uns beschweren, sind nunmal Luxusprobleme und ein Großteil der Weltbevölkerung würde mit Vergnügen tauschen.
Doch diese Sichtweise müssen wir lernen. Ein Beispiel dafür ist, dass ich mittlerweile wirklich dankbar bin, wenn ich im Stau stehe, weil ich glücklicherweise nicht im Unfall verwickelt bin, der den Stau ausgelöst hat.
Das ist allerdings nicht etwas, was ich gezielt gelernt habe. Doch durch die ständige Beschäftigung mit einer positiven Lebenseinstellung und der Philosophie der Stoiker, fängt man irgendwann an zu erkennen, wie banal unsere “Probleme” im Alltag sind.
Es bringt beispielsweise absolut nichts, sich über Autofahrer aufzuregen, die glauben mehr Stress zu haben als alle anderen und dementsprechend fahren. Außer dass du schlechter gelaunt bist, passiert nichts.
Vergleich dich nicht mit anderen
Diese Problematik habe ich bereits im Artikel „Der Vergleich mit anderen“ beschrieben.
Von außen sieht das Leben anderer Menschen oft so einfach und großartig aus. Das liegt aber einzig und allein daran, dass wir nicht nahe genug an diesem Leben teilhaben. Sonst würden wir mitbekommen, das jeder sein Päckchen zu tragen hat, egal ob man es sieht oder nicht.
Das Zitat vom dänischen Philosophen Søren Kierkegaard beschreibt es am besten: „Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.”
Dankbarkeit als Schlüssel
Der erste und wichtigste Schritt für ein glücklicheres Leben ist zu erkennen, dass unser Glück zu einem großen Teil an uns selbst liegt und nicht an äußeren Einflüssen.
Wenn uns das gelingt, fangen wir an uns selbst dabei zu erwischen, wie wir uns über Dinge ärgern, die wir nicht ändern können. Dieser Schritt ist schon absolut großartig und dann ist es nur noch eine Frage der Zeit bis wir unsere Denkweise ändern.
Wann immer uns das auffällt, ist der schnellste Weg um wieder glücklich zu werden, an jene Dinge zu denken, für die wir dankbar sind. Egal wie mies dein Leben gerade läuft, es gibt immer tausende Dinge für die wir dankbar sein können.
Speziell wenn du diesen Beitrag liest, lebst du in einem der reichsten Ländern der Welt, mit einem unvergleichlich hohen Lebensstandard und allen Freiheiten.
Bereits in einem meiner ersten Beiträge “Der Schlüssel zu einem glücklicheren Leben” habe ich über meine Gewohnheit geschrieben immer vor dem Einschlafen an drei Dinge zu denken für die ich dankbar bin. Egal ob es etwas ist, was mir an dem Tag passiert ist, oder etwas wofür ich generell dankbar bin.
Es ist ein Lernprozess
Es geht natürlich nicht immer positiv zu sein und das ist auch nicht notwendig. Es ist einfach ein Lernprozess. Dinge, die mich früher vermutlich 2 Tage gewurmt hätten, habe ich mittlerweile in 5 Minuten abgehakt. Ich kann es also noch nicht ganz vermeiden mich über gewisse Dinge zu ärgern, aber der Weg stimmt.
Der Artikel “Stellst du die richtigen Fragen” ist zu dem Thema auch enorm hilfreich. Darin ist beschrieben, dass Denkmuster in unserem Hirn vergleichbar sind mit einem Maisfeld. Wenn man das erste Mal durchgeht, muss man enorm kämpfen und sieht nichts. Je öfter man den selben Weg geht, desto ausgetretener wird er und es entsteht ein Pfad.
Unser Hirn ist energiesparend und folglich nimmt es bevorzugt die ausgetretenen Pfade. Wenn wir uns auf eine Denkweise jedoch bewusst konzentrieren, können wir innerhalb von 6-8 Wochen neue Denkweisen etablieren.
Natürlich werden immer wieder auch Tage kommen, an denen es uns schlecht geht. Doch der Grund dafür sollten keine Lächerlichkeiten sein, wie eine blöde Meldung eines Arbeitskollegen, die er im schlimmsten Fall sogar noch ernst gemeint hat.
Eine positive Grundeinstellung ist essentiell und die können wir lernen. Sie hilft uns hoffentlich an den tatsächlich schwierigen Tagen, wo wir beispielsweise einen geliebten Menschen verlieren. So setzen wir zumindest die besten Voraussetzungen, dass uns solche Ereignisse nicht vollkommen aus der Bahn werfen.
Mir persönlich hat Meditation unheimlich geholfen: “Der Einfluss von Meditation auf dein Hirn” und “Vertrauen in andere Menschen”.
Das absolut beste Buch, dass ich zu dem Thema je gelesen habe und deshalb auch schon mehrmals empfohlen habe, ist “Dein Hindernis ist dein Weg” von Ryan Holiday:
Auch diese Bücher von Ryan Holiday sind eine klare Empfehlung:
“Courage” ist erst im Herbst 2021 erschienen und war wieder großartig. Es ist der erste Teil der vier Tugenden der Stoiker. Also können wir uns noch auf 3 weitere Bücher freuen: Weisheit, Gerechtigkeit und Mäßigung.
Abschließend noch ein Zitat von Kyos Magupe:
“There is always a reason to smile. You just have to find one.”
Hier eine Bücherliste, falls du auf der Suche nach neuen Büchern bist. Wenn du noch nie Hörbücher probiert hast, kann ich dir das Probeabo von Audible empfehlen. Kostet nichts, ist jederzeit kündbar und du kannst dir das Buch auch nachher noch behalten.
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