Es gibt einiges, dass wir von Kindern lernen sollten, wie Neugierde, Offenheit und Begeisterung für die einfachen Dinge. In diesem Beitrag soll es aber um eine der wichtigsten Eigenschaften gehen, die wir als Erwachsene meist verlernt haben.
Kinder machen sich keine Gedanken, wenn sie Fehler machen und dabei etwas lernen. Wenn ein Kind anfängt zu laufen, fällt es immer wieder mal hin und keiner würde auf die Idee kommen es dafür zu kritisieren. Im Laufe des Lebens verlernen wir das allerdings. In der Schule müssen die Prüfungen perfekt sein und beim Sport wird man von anderen Kindern ausgelacht, wenn man etwas noch nicht kann. Genau die Eigenschaft, trotzdem Neues zu probieren ist unglaublich wichtig. Auch auf dieser Website werden immer wieder neue Vorschläge kommen, bei denen man sich beim ersten Lesen möglicherweise denkt: Was soll das bringen oder warum sollt ich mir das antun? Aber was spricht beispielsweise dagegen mit 50 eine neue Sportart wie Tennis zu lernen?
Jeder kennt den Spruch: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“. Allerdings glaube ich, dass das viele Leute zu ernst nehmen und als Ausrede um in ihrer Komfortzone zu bleiben. Es kann schon sein, dass Kinder gewisse Dinge noch leichter lernen, aber das heißt nicht dass man als Erwachsener nichts völlig Neues probieren kann. Das Hauptproblem ist eher, dass man mit sich selbst hadert oder der eigene Perfektionismus einem im Weg steht, da man ja nur das gerne macht, was man schon kann. Wenn man wie ein kompletter Anfänger an die Sache herangeht, sich beispielsweise Trainerstunden nimmt, um die Technik von Beginn richtig zu lernen, oder einfach ein YouTube-Video dazu schaut, kann man enorm schnell Fortschritte erzielen. Das Wichtigste dabei ist, nicht zu glauben schon alles zu wissen und auch offen für Kritik und Verbesserungsvorschläge zu sein. Denn man kann nicht lernen, was man bereits glaubt zu wissen.
Denk also an etwas, dass du schon immer lernen wolltest, auch wenn es etwas kleines wie ein Handstand ist. Sobald man dann etwas gefunden hat, das man noch nie zuvor gemacht hat, kommt das typische Selbstgespräch: Ich will nicht, dass mich dabei jemand sieht… Die anderen schauen mir sicher alle zu…
Aber dabei sollte man den „Spotlight-Effekt“ beachten. Er kommt aus der Sozialpsychologie und beschreibt einfach, dass man selbst glaubt, dass andere einem viel mehr Aufmerksamkeit widmen als es tatsächlich der Fall ist. Beispielsweise macht man sich selbst Gedanken, wenn man zu spät in eine Vorlesung oder zu einer Feier kommt, da man erwartet, dass alle Augen auf einen gerichtet sind. Tatsache ist allerdings, dass es dem Großteil nicht einmal auffällt und jeder sowieso selbst damit beschäftigt ist, sich darüber Gedanken zu machen, was die anderen von einem denken.
Deshalb vergiss die Zweifel, beziehungsweise mach es trotz der Zweifel, denn ganz los wird man sie wahrscheinlich nicht. Nimm dich selbst nicht zu ernst und versuche immer neue Dinge zu lernen, so wird der Alltag spannender.
Abschließend ein Zitat von Albert Einstein:
Wer noch nie einen Fehler gemacht hat, hat sich noch nie an etwas Neuem versucht.