Man darf im Leben nie die Freude am Lernen verlieren. Denn wie bereits Henry Ford gesagt hat: „Jeder, der aufhört zu lernen, ist alt, egal ob das mit zwanzig oder mit achtzig ist. Wer lernt, bleibt jung. Die größte Sache im Leben ist es, den eigenen Geist jung zu halten.“ Doch leider verbinden viele das Lernen nur mit Zwang und Qual. Das muss absolut nicht so sein.
Schau nicht ob es dir was bringt
Viel zu oft verbinden wir Lernen mit einem Schul- oder Uniabschluss oder einem arbeitsbezogenen Seminar das uns beruflich weiter bringen soll. Abseits dessen sind wir häufig passiv und konsumieren verschiedenste Medien, wie Instagram oder legen uns vor den Fernseher. Doch aktiv zu Lernen macht jeden Menschen glücklich. Es führt zu Fortschritt, der uns wiederum weiter motiviert. Meist scheitert es daran, dass wir nicht das lernen, was uns wirklich interessieren würde.
Es gibt so viele spannende Fragen im Alltag. Ich habe erst letztens wieder etwas über Kondensation gelesen. Als meine Trinkflasche nach dem Einfüllen von eiskaltem Wasser, außen ständig nass wurde, hab ich das Thema einfach wieder mal gegoogelt. Mich hat interessiert, ab welcher Temperatur Wasser in der Luft wieder flüssig wird. Ich bin natürlich schnell darauf gestoßen, dass es keine genaue Temperatur gibt und es von vielen Faktoren abhängt, aber es war trotzdem spannend.
Viele werden sofort denken, dass so etwas ja nichts bringt, da es nichts mit meiner Arbeit oder der Uni zu tun hat. Doch was ist daran das Problem? Es dauerte gerade mal eine halbe Stunde und man kommt von der Kondensation zu Themen wie 3-Scheiben-Glas, Regen und nasse Wiesen am Morgen.
Das aktive Lernen ist mit Sicherheit erfüllender, als eine halbe Stunde passiv durch Instagram zu scrollen.
Mein Bruder hat vor Kurzem überlegt, ob er sich mit dem Thema Anleihen auseinandersetzen soll. Irgendwann kam er allerdings ins Grübeln, was das eigentlich bringt, da er eigentlich aus der IT-Branche kommt. Doch wenn dich eine gewisse Thematik interessiert, solltest du dich auf jeden Fall einlesen. Es spielt keine Rolle, dass es keinen direkten Einfluss auf deine Arbeit hat.
Man kann den Sinn von fast jedem Feld in gewisser Weise hinterfragen. Doch solange du Freude beim Lernen hast ist das Grund genug.
Wenn du Lernen zu einer Gewohnheit machst, verstehst du in verschiedensten Bereichen Grundkonzepte und kannst irgendwann auch verschiedene Themen miteinander verknüpfen. Außerdem macht es einfach Spaß etwas Neues zu lernen und verstehen.
Die ständige Frage, ob uns das was wir lernen wirklich etwas bringt, hält uns davon ab überhaupt etwas zu lernen. Dazu passend ein hinduistisches Sprichwort:
„Es gibt Hunderte von Pfaden den Berg hinauf, die alle zum selben Ort führen. Es spielt also keine Rolle, welchen Pfad Sie nehmen. Die einzige Person, die Zeit verschwendet, ist die, die um den Berg läuft und allen sagt, dass ihr Weg falsch ist.“
Superkraft der heutigen Zeit
In einem meiner letzten Artikel „12 Paradoxa die dein Leben verändern“ war Nummer 12: „Die einzige Konstante ist die Veränderung“. Wir leben in einer extrem schnelllebigen Zeit und der technische Fortschritt ist gewaltig. Es schaut nicht danach aus, dass sich dieser Fortschritt verlangsamen würde. Es ist sogar wahrscheinlich, dass die Zukunft noch schnelllebiger wird.
Deshalb ist es essentiell anpassungsfähig zu sein und sich neue Entwicklungen schnell anzueignen.
Viele der gefragtesten Arbeitskräfte der heutigen Zeit mussten unheimlich schnell lernen. Der Grund dafür ist einfach, dass es die jeweiligen Felder noch nicht so lange in ihrer derzeitigen Form gibt. Beispielsweise Online Marketing oder Künstliche Intelligenz. Natürlich gab es Gebiete, die Vorläufer waren und Experten in diesen Bereichen stiegen schnell auf die neuen Felder um. Doch viele der beste Programmierer im Bereich künstliche Intelligenz beschäftigen sich damit noch nicht länger als 5 Jahre.
Man kann neue Fähigkeit enorm schnell lernen, wenn man sich darauf fokussiert. Denk nur daran wie spezialisiert Leute direkt nach dem Studium sind. Dabei muss man bedenken, dass in einem Studium viele Kurse nichts mit einem spezialisierten Gebiet zu tun haben. Es sind im Endeffekt recht wenig Kurse, die die Expertise in einem Bereich vermitteln.
Viele Absolventen eines Ökonomie-Studiums besetzen derzeit Stellen im Bereich Datenanalyse. Wir wurden im Master in Economics auch super darauf vorbereitet große Datenmengen aufzubereiten und zu analysieren. Bei meiner Arbeit am Gesundheitsökonomie-Department habe ich beispielsweise kaum etwas anderes gemacht, als am Supercomputer der Uni zu programmieren, um aus riesigen Datenmengen Erkenntnisse zu gewinnen.
Doch es waren relativ wenige Kurse, die sich im Speziellen mit Programmieren und verschiedenen Modellen zur Datenauswertung beschäftigten. Wenn man seinen Fokus darauf legt, kann man innerhalb weniger Monate auf ein beachtliches Level in diesem Bereich kommen.
Ein super Beispiel dafür ist Scott H. Young, der Autor des Buches „Ultralearning„. Er hat sich selbst die MIT-Challenge gestellt. Dabei hat er die Inhalte des 4-jährigen Computer Science Studiums in nur einem Jahr gelernt, obwohl das MIT eine der anspruchsvollsten Universitäten weltweit ist.
Außerdem hat er innerhalb eines Jahres vier Sprachen gelernt und kann sich in allen vier unterhalten. Dafür war er jeweils 3 Monate in Ländern der jeweiligen Sprache und vermied Englisch fast zur Gänze: 1. Spanien – Spanisch, 2. Brasilien – Portugiesisch, 3. China und Taiwan – Mandarin und 4. Südkorea – Koreanisch.
Unzählige Möglichkeiten
Mittlerweile gibt es unzählige Möglichkeiten um zu lernen. Es werden Kurse von den Elite-Universitäten gratis zur Verfügung gestellt und verschiedenste Apps helfen Lerninhalte spielerisch zu verinnerlichen.
Das Problem ist eher ein Überangebot, wodurch man nicht weiß worauf man sich konzentrieren soll. Dabei ist es wichtig zu erkennen, dass es beim Lernen kein richtig oder falsch gibt. Egal was du lernst, bringt dir persönlich etwas und macht hoffentlich Spaß. Oft merkt man erst im Nachhinein wie wichtig die Einblicke eines bestimmten Feldes in einem ganz anderen Bereich sind.
Wenn dich also etwas interessiert, dann lern es rein aus Interesse. Egal ob es ein Grillkurs, eine neue Programmiersprache oder ein Fotografiekurs ist.
Hier einige der bekanntesten Lernplattformen:
Die Netflix Dokumentation über Bill Gates besteht aus 3 Teilen zu jeweils 50 Minuten und ist eine absolute Empfehlung. Die Doku spornt einen an, neugieriger zu sein und zu lernen: Der Mensch Bill Gates.
Ich habe erst letzte Woche das neue Buch von Vaclav Smil gelesen „Numbers don’t lie„. Bill Gates schreibt über den Autor, dass er den Büchern von ihm immer am meisten entgegenfiebert. Das Buch hat kein konkretes Thema, sondern trägt spannende Fakten und Statistiken aus verschiedensten Bereichen zusammen. Es ist ein absolutes Muss für alle die gerne lernen:
Numbers don’t lie – Vaclav Smil
Außerdem kann ich das zuvor angesprochene Buch von Scott H. Young sehr empfehlen:
Ultralearning – Scott H. Young
Abschließend ein Zitat von dem Author Dr. Seuss:
„The more that you read, the more things you will know. The more that you learn, the more places you’ll go.“
Hier eine Bücherliste, falls du auf der Suche nach neuen Büchern bist. Wenn du noch nie Hörbücher probiert hast, kann ich dir das Probeabo von Audible empfehlen. Kostet nichts, ist jederzeit kündbar und du kannst dir das Buch auch nachher noch behalten.
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