Bei jeder Erfolgsgeschichte ist Glück ein wesentlicher Faktor. Doch wie viel können wir selbst dazu beitragen? Wenn alles nur Glück ist, warum sollte man dann hart arbeiten? Es gibt Leute die schreiben all ihren Erfolg Glück zu. Natürlich gibt es auch das andere Extrem, wo Menschen fest davon überzeugt sind, dass sie sich alles nur durch ihre harte Arbeit verdient hätten. Meiner Meinung nach liegt die Wahrheit, wie so oft, in der Mitte.
Glück als wesentlicher Faktor
Wenn du diesen Beitrag liest, hast du vermutlich bei der Geburtenlotterie ein grandioses Los gezogen. Auch wenn es dir vielleicht im persönlichen Umfeld nicht so vorkommt, als hättest du einen wahnsinnigen Vorteil. Global betrachtet ist das definitiv der Fall. Du lebst in einem der reichsten Länder weltweit und hast die Freiheit, all das zu tun, was du möchtest. Doch auch darüberhinaus spielt Glück eine zentrale Rolle.
Bill Gates ist ein gutes Beispiel. Er ist sicherlich unheimlich schlau und bringt die notwendige Begabung für mathematische und naturwissenschaftliche Themen mit. Außerdem wuchs er in einer wohlhabenden Familie auf, die ihm ermöglichte an die private Lakeside School in Seattle zu gehen. Dabei handelt es sich um eine Elite-Schule, die den essentiellen Vorteil hatte, dass sie eine der ersten Schulen in den USA war, mit einem Computer. So hatte er bereits als Teenager die Chance Programmieren zu lernen. Doch trotzdem holte er das Maximum aus der Situation heraus. Nicht jeder mit dieser Ausgangslage, erreicht das, was Bill Gates erreicht hat. Er verbrachte unzählige Stunden, inkl. Sommerferien, damit zu programmieren. Außerdem hatte er den Mut mehrere Firmen zu gründen.
Malcolm Gladwell beschreibt in seinem Buch „Outliers: The Story of Success„, verschiedene Faktoren, die den Erfolg wesentlich beeinflussen. Beispielsweise ist das Geburtsdatum ein essentieller Faktor bei Profisportlern. Es gibt immer eine gewisse Grenze, um verschiedene Jahrgänge einzuteilen. Im Eishockey ist es beispielsweise das normale Kalenderjahr.
Ist ein Kind am 1. Jänner geboren, ist es fast ein ganzes Jahr älter, als ein Kind das am 31. Dezember geboren ist. Trotzdem spielen sie in der selben Altersklasse. Gerade in jungen Jahren ist dieses eine Jahr ein gewaltiger Vorteil, da man bereits größer und stärker ist. Man könnte kurz glauben, dass dieser Vorteil spätestens bei den Profis verschwindet, da es sowieso keine Altersklassen mehr gibt. Doch das ist nicht der Fall. Wenn man als Kind bereits heraussticht, weil man älter ist, als andere talentierte Spieler, bekommt man vom Trainer mehr Aufmerksamkeit, spielt in einer Auswahl, in der man mehr und besser trainiert und hat somit einfach eine bessere Trainingsumgebung. Das Ergebnis zeigt die Statistik. In Kanada sind 40% aller Profi-Eishockeyspieler zwischen Jänner und März geboren, mit dem größten Anteil davon im Jänner.
Glück spielt also definitiv eine wesentliche Rolle, aber trotzdem haben wir unser Glück auch selbst in der Hand.
Deine Lebenseinstellung zählt
In dem Buch „The Unfair Advantage“ wird ein kleines Experiment mit zwei Freiwilligen, Martin und Brenda, beschrieben. Martin behaupt von sich selbst viel Glück zu haben. Brenda meint hingegen vom Unglück verfolgt zu sein. Beide wurden gebeten in einem Coffee Shop auf Anweisungen zu warten. Sie sollten beide die selbe Ausgangslage haben. Also platzierte man einen 5 Pfund Schein am Boden und einen erfolgreichen Geschäftsmann auf einem der Tische.
Das Ergebnis? Martin fiel der Schein auf, er hob ihn auf, setzte sich neben den Geschäftsmann und startete ein Gespräch. Er bot ihm sogar an, ihm einen Kaffee zu kaufen.
Brenda hingegen ging an dem 5 Pfund Schein vorbei, setzte sich sogar neben den Geschäftsmann, sprach allerdings kein Wort.
Als die beiden danach nach ihrem Glück am Morgen gefragt wurden, erzählte Martin aufgeregt davon, dass er Geld gefunden und eine wahnsinnig interessante Person getroffen hat. Brenda hingegen schaute ausdruckslos und berichtet von einem ereignislosen Morgen.
Das zeigt, wie enorm wichtig unsere Einstellung und unser Blick für Möglichkeiten ist.
Mach mehr
Probier mehr Dinge aus. Triff mehr Leute. Geh zu mehr Veranstaltungen. Teile deine Erfahrungen. Zeig der Welt was du tust. Hol dir Feedback. All das sind Möglichkeiten, um sein eigenes Glück zu erhöhen.
Ich darf ab nächstem Semester meinen ersten Kurs an der Universität in Linz unterrichten, was mich wahnsinnig freut. Natürlich war es Glück, dass es so früh etwas geworden ist. Allerdings hätte sich die Möglichkeit nicht ergeben, wenn ich nicht durch super Noten eine Anstellung am Institut bekommen hätte. Anschließend habe ich mich dort bewiesen und auch beim Lehrbuch eines ähnlichen Kurses mitgearbeitet.
Es war also Glück, dass gerade jetzt ein neuer Studiengang gestartet wurde, in dem genau der Kurs den ich früher auf Deutsch betreut habe und am Buch mitgearbeitet habe, jetzt auf Englisch angeboten wird. Doch trotzdem ist das Glück bis zu einem gewissen Grad auch selbst gemacht, durch vollen Einsatz im Studium und dem Mut, sich für die Stelle am Institut zu bewerben.
Öfter Würfeln
Wenn es das Ziel ist, mit zwei Würfeln bei nur einem Wurf zwei 6er zu würfeln, ist die Chance verdammt gering. Doch der große Vorteil ist, dass im echten Leben niemand mitzählt, wie oft du würfelst.
Du kannst also vielleicht nicht viel an deinem Glück ändern, aber du hast selbst in der Hand, wie viele Versuche du dir erarbeitest. Sei offen und glaub auch selbst daran, dass du Glück hast. Mit dieser Einstellung fällt so vieles im Leben leichter und es ergeben sich plötzlich Möglichkeiten, die du selbst nicht erwartet hättest.
Super Bücher zu dem Thema sind:
The Unfair Advantage – Ash Ali & Hasan Kubba
Abschließend noch ein Zitat von Brian Tracy:
„I’ve found that luck is quite predictable. If you want more luck, take more chances. Be more active. Show up more often.“
Hier eine Bücherliste, falls du auf der Suche nach neuen Büchern bist. Wenn du noch nie Hörbücher probiert hast, kann ich dir das Probeabo von Audible empfehlen. Kostet nichts, ist jederzeit kündbar und du kannst dir das Buch auch nachher noch behalten.
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