Die meisten von uns verbinden Lernen mit Arbeit oder Verpflichtungen. In der Schule oder auch an der Uni muss man Dinge lernen die einen nicht interessieren oder einen Stoffumfang der auch genau das bedeutet, nämlich Arbeit. Dadurch verlieren viele Menschen die Freude am Lernen und Entdecken. Hast du dich zum Beispiel schon mal gefragt wie dein Kühlschrank funktioniert?
Sehr vereinfacht ist das Prinzip folgendes: Es wird Luft zusammengepresst wodurch sie sich erhitzt. Kühlt diese Luft auf Raumtemperatur ab, kann man sie wieder „auseinanderziehen“ wobei die Luft dabei kälter wird. Für viele stellt sich die Frage: Warum sollte mich das interessieren? Doch wenn du wie ich enorme Freude am Lernen hast, sind auch kleine Dinge aus verschiedensten Bereichen interessant. Natürlich hat jeder Bereiche die einen mehr oder weniger interessieren. Sollte dich Physik absolut gar nicht interessieren, heißt das nicht, dass du generell nicht neugierig bist. Ich glaube nämlich, dass jeder grundsätzlich gerne neue Dinge lernt, nur haben viele im Laufe des Lebens einfach falsche Erfahrungen gemacht oder falsche Dinge damit assoziiert.
Wenn man das Wort „Lernen“ googelt findet man tausende Ratgeber wie man besser und effektiver lernt. Auch Lernen lernen kann ein spannendes Thema sein und ist gerade bei großen Prüfungen und an der Uni Gold wert. Doch darum geht es mir in diesem Artikel nicht. Mir geht es darum Lernen auch wieder im Alltag zu integrieren und dabei muss es auf keinen Fall um Dinge gehen, die dir im Job oder in einem anderem Lebensbereich etwas nützen. Das Beispiel mit dem Kühlschrank hat für 99 % der Menschen wahrscheinlich keinen Einfluss doch heißt das, dass es unnötig ist es zu wissen?
Die Antwort ist ganz klar nein und es kann unglaublich bereichernd sein verschiedenste Dinge zu lernen und auszuprobieren. Ich habe zum Beispiel gelernt den Rubik’s Cube, also den Zauberwürfel mit den verschiedenen Farben, zu lösen. Der normale Würfel ist 3×3, doch es hat mich fasziniert und habe auch 2×2, 4×4 und 5×5 gelöst. Natürlich bringt mir das vermutlich nie etwas im Job, aber ich hatte Freude dabei und genau das ist der springende Punkt.
Für viele klingt es absurd im Urlaub etwas zu lernen. Dort möchte man sich doch nur entspannen und nichts tun. Doch mir gibt es beispielsweise weit mehr, im Urlaub etwas Neues zu lernen oder etwas zu erleben, als eine Woche lang bis 10 Uhr zu schlafen und den Rest des Tages am Strand zu liegen.
Mike Boyd hat einen super YouTube Kanal auf dem er das Lernen verschiedenster Dinge dokumentiert. Er setzt sich immer ein bestimmtes Ziel, wie beispielsweise 100 Meter Wheelie mit dem Fahrrad zu fahren oder den Basketball 30 Sekunden lang auf seinen Fingerspitzen zu drehen. Dann startet er mit Day 1 Hour 0 und zeigt genau wie lange er braucht um diese Ziel zu erreichen. Gerade wenn man etwas Neues lernt sieht man enorm schnell Fortschritte und genau das macht uns so glücklich. In den Videos sieht man auch die enorme Freude, wenn er das gesteckte Ziel erreicht.
Deshalb bin ich auch kein Fan davon, wenn Leute beim Schul- oder Studienabschluss sagen wie froh sie sind, dass sie jetzt nicht mehr Lernen müssen. Es ist klar, dass Prüfungen viel von uns abverlangen, doch es sollte uns nicht die Freude am Lernen nehmen. Beim Schul- oder Studienabschluss sollte man sich also darüber freuen, mehr Zeit zu haben um das zu lernen, was einem wirklich Spaß macht. Mathe oder Programmieren ist für mich beispielsweise wie Rätsel lösen, aber auch beim Kochen oder in verschiedensten Sportarten lerne ich unglaublich gern.
Es ist eine enorme Bereicherung neue Dinge zu lernen. Such dir also was, dass du immer schon gerne gelernt hättest und denk nicht darüber nach, ob es dir beruflich oder sozial irgendetwas bringt. Sei es Einrad fahren, ein Rückwärtssalto oder Gesichter zeichnen, ganz egal. Du wirst sehen, wie viel Freude du dabei hast.
Abschließend noch ein Zitat von Mark Twain:
„I have never let my schooling interfere with my education.“
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