Jeder kennt die kleinen gelben Reclam Bücher mit Titeln wie „Faust“ oder „Die Leiden des jungen Werther“ aus der Schulzeit. Das Lesen wird uns aufgezwungen und als Arbeit angesehen, was vollkommen verständlich ist, wenn man bedenkt wie schwierig diese Klassiker formuliert sind. So bleibt das Lesen bei vielen etwas, dass nichts mit Freizeit zu tun hat und der Fernseher oder das Internet wird definitiv als interessanter erachtet.
Bei mir war das ganz genauso. Als wir in der HAK über typische Fragen im Bewerbungsgespräch lernten, tauchte die Frage auf: „Was haben Sie zuletzt gelesen?“. Ich kann mich noch genau erinnern, dass ich mir damals dachte, was die Frage soll und dass sie absolut nichts über einen Menschen und sein Arbeitsvermögen aussagt. Allerdings bekam ich im Laufe der Zeit mit, dass die Fitness-YouTuber und erfolgreichen Menschen denen ich folgte immer mal wieder erzählten wie wichtig Bücher für sie sind und welcher Bücher ihre Denkweise positiv beeinflusst haben. Deshalb startete ich am Ende der HAK den Versuch, etwas zu lesen, was mich selbst interessiert und weiterbringen könnte. Natürlich wird man anfangs schnell müde und meist legte ich das Buch nach 2-3 Seiten wieder weg. Eines meiner ersten Bücher das mich wirklich zum Lesen brachte, war „Die 4-Stunden-Woche“ von Tim Ferriss. Ganz gegen meine Natur hatte ich das Buch überall mit und wenn am Bahnhof mal kurz Zeit war, schlug ich es auf.
Mittlerweile hat sich meine Einstellung zu Büchern um 180 Grad gedreht. Ich lese jeden Tag vor dem Einschlafen und genieße es richtig, wenn ich mir Zeit nehme um in Ruhe zu lesen. Jetzt sehe ich Bücher als eine unglaubliche Chance. Sie geben uns die Möglichkeit, von erfolgreichen Menschen, die ihr ganzes Leben einem bestimmten Bereich gewidmet haben, zu lernen. Du lest also die wichtigsten Erkenntnisse bzw. Fehler im Leben spannender Leute in nur wenigen Stunden.
Viele werden sich denken: „Ich würde ja gerne Lesen, hab aber leider keine Zeit dazu…“. Es ist allerdings wie bei allen Dingen im Leben, wenn es einem wichtig ist, wird man einen Weg finden und wenn es einem nicht wichtig ist, findet man Ausreden. Man muss versuchen seine Gewohnheiten zu ändern und vielleicht 30 Minuten am Tag weniger fernsehen oder durch Social-Media scrollen und diese Zeit nutzen, um zu lesen. Generell ist Lesen optimal vor dem Schlafen, da man 30 Minuten vor dem Einschlafen sowieso nicht mehr auf einen Bildschirm schauen sollte, um regenerativer zu schlafen. Außerdem hilft es um am Abend abzuschalten und sich einfach in etwas Spannendes zu vertiefen.
Bücher haben einen enormen Einfluss auf unser Leben. Wie Prince Ea schreibt, wird unser Leben maßgeblich von zwei Faktoren beeinflusst: den Menschen mit denen wir uns umgeben und den Büchern die wir lesen.
Ich habe beispielsweise vor Kurzem den „Ernährungskompass“ von Bas Kast gelesen. Er fasst verschiedenste Ernährungsstudien zusammen und argumentiert nicht in eine bestimmte Ernährungsideologie, deshalb sehr empfehlenswert. Obwohl ich mich immer viel mit gesunder Ernährung beschäftigt habe, war viel Neues dabei und selbst die Dinge, die nicht neu waren, wurden mir wieder bewusster. Seither lege ich mehr Wert auf eine gesunde Ernährung. Es spielt auch keine Rolle, wenn man sich das Gelesene nicht immer aktiv merkt. Ein Großteil unseres Denkens läuft im Unterbewusstsein und deshalb werden unsere Entscheidungen trotzdem stark von dem beeinflusst was wir lesen.
Man sollte auch nie aus finanziellen Gründen überlegen, ob man sich ein Buch, das einen wirklich interessiert, kaufen soll. Denn wie Ramit Sethi in seinem Buch „Ich zeige dir wie du reich wirst“ schreibt, reicht es schon völlig aus, wenn nur eine einzige Idee in einem Buch ist, die sich positiv auf dein Leben auswirkt, damit es die 10-20€ locker wert ist.
Finde also was dich interessiert, ganz egal ob Biografien von Sportlern, reine Sachbücher oder Romane und nimm dir Zeit zum Lesen. Ich persönlich habe, außer „Der Alchemist„, nur Sachbücher bzw. Biografien gelesen und nie Romane. Einfach aus dem Grund, weil es soviel gibt, dass mich interessieren würde, dass ich sowieso nie alles lesen kann. Vielleicht kommt das Interesse für Romane auch noch mit der Zeit und ich bin für Buchempfehlungen natürlich immer dankbar.
Wenn du Ideen brauchst, findest du hier verschiedene Bücherlisten, mit denen die mich positiv beeinflusst haben. Abschließend noch ein Zitat vom früheren US Präsident Harry S. Truman:
„Not all readers are leaders, but all leaders are readers.”