Ich habe auf dieser Website schon häufig darüber geschrieben, wie unglaublich wichtig Lesen für unser Leben sein kann. Es hat einen positiven Einfluss auf all unsere Lebensbereiche. Denn es gibt uns die Möglichkeit, die Erfahrung von oft jahrzehntelanger Beschäftigung mit einem Thema, innerhalb von wenigen Stunden lesen zu können. Wie Harry S. Truman gesagt hat: „Not all readers are leaders, but all leaders are readers.“ Trotzdem hätte ich nie gedacht, dass ich mal einen Beitrag FÜR E-Reader schreibe.
Grundsätzliche habe ich lange von mir selbst behauptet, dass ein E-Reader nichts für mich ist. Das natürlich obwohl ich es noch nicht probiert habe. Ich bin einfach ein großer Fan von physischen Büchern. Es gefällt mir sie zuhause zu haben und sie auch an Freunde und Familie verborgen zu können. Wie eine kleine aber feine Bibliothek.
Doch der YouTuber Ali Abdaal, hat in zahlreichen Videos erwähnt, was das Kindle für ein Game-Changer ist, dass er seit Jahren fast ausschließlich am Kindle liest und es eine seiner besten Investitionen überhaupt war. Als sich dann auch mein Bruder ein Kindle gekauft hat und ähnlich davon geschwärmt hat, war für mich klar, dass ich es auch ausprobieren muss. Schließlich bin ich auch zu den Kindle-Liebhaber konvertiert und deshalb hier meine Hauptgründe, warum ich es wirklich jedem empfehlen kann:
1. Reduziert die Reibung zu Lesen massiv
Das ist wohl der wichtigste Vorteil eines Kindles. Mit Reibung ist einfach der Aufwand gemeint, um mit etwas zu starten. Wie James Clear in seinem großartigen Buch „Atomic Habits“ schreibt, sollte man die Reibung für gute Gewohnheiten reduzieren und für schlechte Gewohnheiten erhöhen. Dabei reichen schon relativ kleine Reibungen. Zum Beispiel nutzt man Social Media viel weniger, wenn man nicht die App hat, sondern immer über den Browser einsteigen und sich jedes Mal neu anmelden muss. Das dauert vermutlich nicht einmal eine halbe Minute und trotzdem genügt diese Reibung, um Social Media weniger zu nutzen.
Beim Lesen sollte man die Reibung also so weit wie möglich reduzieren und genau das macht das Kindle. Man greift viel leichter mal schnell zum Kindle, als zum physischen Buch. Es ist super leicht, man muss sich fürs Umblättern kaum bewegen und es ist beleuchtet. Man muss sich im Bett also auch nicht immer zum Licht drehen, um lesen zu können. Ein weiterer Pluspunkt ist für mich, dass es wasserfest ist und ich somit in der Badewanne lesen kann.
Ich hab das Kindle Oasis jetzt seit Anfang April und lese seither um einiges mehr. Man nimmt es viel öfter zur Hand und das Lesen ist auch weit angenehmer, als mit einem dicken Buch. Anstatt sein Handy herzunehmen und durch Social Media zu scrollen, nimmt man schneller das Kindle, um einfach eine Viertelstunde zu lesen. Obwohl es ein Bildschirm ist, fühlt es sich durch das E-Ink-Display (also elektronische Tinte) absolut nicht so an. Das Display ist auch matt, also ist es auch gar kein Problem, in der Sonne zu lesen.
2. Reduziert die Reibung sich ein neues Buch zu kaufen
Man kann direkt am Kindle mit einem Klick ein Buch kaufen, dass dann auch sofort verfügbar ist. Wenn man also mit einem Buch fertig ist, kann man sich direkt ein neues kaufen, dass einen interessiert. Auch wenn jemand ein Buch empfiehlt, kann ich es einfach schon mal kaufen und später lesen. Bei den meisten Dingen würde ich es definitiv als Nachteil sehen, wenn man schneller und einfacher etwas kaufen kann. Doch Bücher sind für mich ein Investment und somit ist es absolut wünschenswert, mehr Geld dafür auszugeben. Ein Buch kostet meist zwischen 10 und 20 €. Selbst wenn nur eine einzige Idee in dem Buch ist, die mein Leben positiv beeinflusst, ist es das allemal wert.
3. Markier-Funktion
Die Markier-Funktion ist absolut großartig. Man bleibt einfach mit dem Finger kurz drauf und zieht bis zum Ende der gewünschten Markierung. Das ist gerade für mich als Perfektionist Gold wert, da ich ungern ein physisches Buch markiere oder darin Notizen mache. Außerdem kann man sich all seine Markierung gesammelt ansehen oder spezifisch von einem Buch. Das ist super, um kurz wieder die Kernaussagen eines Buches durchzugehen.
Man neigt dazu, immer nur den einen wichtigen Satz markieren zu wollen. Doch gerade am Kindle markiere ich gerne den ganzen Absatz. So hat man auch den Kontext dazu, wenn man seine Markierungen wieder mal durchgeht.
4. Wörterbuch und Wikipedia
Ich lese fast alle Bücher auf Englisch und da ist die Wörterbuch Funktion enorm hilfreich. Man berührt einfach nur kurz das Wort und dann öffnet sich ein kleines Fenster mit einer Erklärung. Das Wörterbuch wird zu Beginn eingespielt und ist auch ohne WLAN-Verbindung verfügbar.
Wenn man prinzipiell ein Wort Nachschlagen möchte, bei dem es nicht an der Übersetzung scheitert, ist auch Wikipedia schnell verfügbar. Dafür ist allerdings eine Internetverbindung notwendig. Trotzdem nicht schlecht, wenn beispielsweise irgendein geschichtliches Ereignis erwähnt wird, von dem man keine Ahnung hat.
5. Günstiger
Natürlich hat man die Einmalinvestition, sich das Kindle zu kaufen. Doch dann spart man bei jedem Buch. Es gilt zwar seit 2014 in Österreich und seit 2016 in Deutschland die Buchpreisbindung auch für eBooks, allerdings sind die meisten Bücher trotzdem etwas günstiger. Einen großen Unterschied merkt man bei englischsprachigen Büchern, die oft bedeutend günstiger sind.
Alte Bücher und Klassiker von Ökonomen wie Adam Smith und John Stuart Mill sind manchmal sogar kostenlos oder zum Beispiel auch Bücher von Philosophen wie Arthur Schopenhauer.
Eines meiner Lieblingsbücher „The Almanack of Naval Ravikant“ ist zwar erst im September 2020 veröffentlich worden, aber trotzdem ist es als eBook um nur 1,49 € verfügbar.
Man kann übrigens auch einen Haushalt mit einer weiteren Person gründen. So wie bei mir und meinem Bruder. So hat er alle Bücher die ich kaufe und umgekehrt. Es ist auch möglich jemandem eBooks wie klassische Bücher zu leihen. In der Zeit, wo du es einem Freund geliehen hast, kannst du es einfach nicht lesen und nach einem Monat oder wenn es zurückgegeben wird, bekommst du es wieder.
6. Eigene Dokumente am Kindle
Es ist auch möglich, sich eigene Dokumente aufs Kindle zu spielen. Man hat einfach eine E-Mail-Adresse von Amazon zugeordnet, an die man PDFs schicken kann. Schreibt man im Betreff „convert“, wird es automatisch ins eBook Format gebracht. Die Funktion verwende ich zwar selten, aber beim Lernen für den Certified Portfolio Manager habe ich mir beispielsweise manche Skripten auch ans Kindle geschickt.
Problematisch ist die Konvertierung nur, wenn Formeln im Buch oder PDF enthalten sind. Die werden oft nicht richtig angezeigt. Also rein zum Lernen ist vermutlich ein klassisches Tablet die bessere Alternative.
7. Platzsparend
Wenn man viel liest sammeln sich mit der Zeit einige Bücher an. Es ist natürlich fein, wenn man Platz für seine eigene kleine Bibliothek hat, aber in einer Wohnung wird es mühsam. Auch wenn man mal umsiedelt, sind Bücher nicht unbedingt das Angenehmste.
Abgesehen vom Platz in der Wohnung oder im Haus, nimmt man das Kindle auch schneller und einfacher mit. Gerade fürs Reisen ist das natürlich ein großer Vorteil.
Welches Modell?
Das Kindle Paperwhite ist definitiv die beste Variante bezüglich Preis-Leistungs-Verhältnis. Es kann alles was das Kindle Oasis kann, außer die Farbtemperatur zu ändern und das Display ist kleiner:
Ich habe das Kindle Oasis, aber einfach weil mir das Aluminiumgehäuse und der größere Bildschirm gefallen. Ob dir das 100 € mehr wert ist, musst du natürlich selbst entscheiden:
Bei beiden Modellen reicht jene Version mit dem geringsten Speicher vollkommen aus. Bücher brauchen kaum Speicherplatz. Man könnte mit dem Kindle prinzipiell auch Hörbücher hören, aber wer macht das mit dem Kindle anstelle des Smartphones?! Selbst wenn du mit hunderten Büchern mal die 8GB erreichen solltest, musst du ja einfach nur Bücher vom Gerät löschen. Dann sind sie offline nicht mehr verfügbar, aber mit WLAN in Sekunden wieder heruntergeladen.
Generell solltest du auf eine Aktion von Amazon warten, bevor du dir ein Kindle kaufst. Ich wusste auch länger, dass ich mir das Kindle kaufen möchte. Vor Ostern war es dann um ca. 50 € günstiger und ich hab es bestellt. Die Wartezeit sollte sowieso kein Problem sein, da man genügend physische Bücher hat, die man noch nicht gelesen hat. Inklusive Rabatt bekommt man das Kindle Paperwhite definitiv unter 100 €, weshalb es auch auf der Liste meiner besten Käufe unter 100 € ist.
Zu dem Zeitpunkt der Veröffentlichung des Artikels sind morgen und übermorgen (also 21. und 22. Juni 2021) die Prime Days, wo auch mit Sicherheit das Kindle wieder stark reduziert ist. Solltest du keinen Prime Zugang haben, kannst du dich ja einfach kurz für den Gratiszeitraum anmelden.
Wenn du diesen Artikel nach dem 22. Juni liest, kommt sicher bald wieder eine Aktion, bei der die Amazon-Geräte vergünstigt sind. Zum Beispiel um den Black Friday vor Weihnachten. Grundsätzlich bin ich kein Fan von Sales, da sie Leute verleiten, Dinge zu kaufen die sie nicht brauchen. Denn vergiss nie, dass alles was du nicht kaufst 100% günstiger ist. Doch wenn man sowieso plant etwas zu kaufen, macht es durchaus Sinn auf einen besseren Preis zu warten.
Ich muss zugeben, seit ich das Kindle habe, habe ich kein physisches Buch mehr gelesen. Man gewöhnt sich enorm schnell an den Komfort und möchte nicht mehr umsteigen. Trotzdem habe ich manche der besten Bücher noch gerne physisch zuhause.
Abschließend noch ein Zitat von Mark Twain:
„The man who does not read has no advantage over the man who cannot read.“
Hier eine Bücherliste, falls du auf der Suche nach neuen Büchern bist. Wenn du noch nie Hörbücher probiert hast, kann ich dir das Probeabo von Audible empfehlen. Kostet nichts, ist jederzeit kündbar und du kannst dir das Buch auch nachher noch behalten.
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