In der heutigen Zeit ist Stress zur Norm geworden und jeder hetzt sich durch den Alltag. Ist das nicht seltsam? Aus einer materiellen Sicht ging es uns noch nie so gut wie heute. Wir haben alles Notwendige im Überfluss und trotzdem fühlen wir uns mies. Wie kann das sein? Hier die üblichsten Gründe dafür:
1. Die fehlerhafte Formel
Wir glauben an eine falsche Formel und richten unser ganzes Leben danach aus: Wenn ich X erreicht oder bekommen habe, dann bin ich glücklich. Wenn ich endlich einen Campingbus oder ein Sommerhaus gekauft habe, dann bin ich glücklich. Wenn ich meinen Partner fürs Leben finde, den einen Job habe oder endlich Urlaub habe, dann werde ich das Leben genießen.
Doch jeder der schon einmal ein großes Ziel erreicht hat weiß, dass die Freude nicht ewig anhält und schnell wieder alles beim Alten ist und man ein neues Ziel anstrebt.
In der Realität ist die Formel oft genau umgedreht. Wenn wir glücklich sind bei dem was wir tun, werden wir auch erfolgreich sein. Menschen die Freude am Leben haben sehen die Welt klarer, sind kreativer, produktiver und freundlicher im Umgang mit anderen.
Doch leider glauben zu viele, dass Erfolg sie glücklich machen wird und versuchen durch Konsum und das Anhäufen von Dingen glücklich zu werden. Sie manövrieren sich in eine Abwärtsspirale aus Stress und dem Gefühl nicht genug zu sein.
Lies dazu auch den Artikel „Das Streben nach Glück„.
2. Cortisol Regen
Das Stresshormon Cortisol ist grundsätzlich gesund. Allerdings nicht, wenn es durchgehend über lange Zeiträume produziert wird. Leider hat sich unser Gehirn noch nicht an unseren neuen Lebensstil angepasst. Aus evolutionärer Sicht ist es gut, dass wir extremen Stress empfinden, wenn ein Säbelzahntiger um die Ecke lauert. Doch wir empfinden den selben Stress, wenn wir ein wichtiges Projekt präsentieren müssen oder Angst haben, dass sich die Arbeit hinten und vorne nicht ausgeht. Das sind allerdings alles Dinge, die unser Leben nicht gefährden. Deshalb sollte auch unsere körperliche Reaktion darauf anders seien.
In dem Artikel „Ein gesunder Umgang mit Stress“ habe ich bereits die Studie erwähnt, die zeigt wie wichtig unsere Einstellung zum Thema Stress ist. Denn ein großer Teil der negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Stress liegen an unserem Glauben, dass Stress etwas Negatives ist.
Es ist also gut, wenn wir vor einer wichtigen Präsentation nervös sind. Das gehört dazu und zeigt, dass es uns wichtig ist. Doch wenn du dich im Alltag durchgehend gestresst fühlst und auch keine Verbesserung in Sicht ist, solltest du versuchen die Situation zu ändern.
3. Dopamin Regen
In unserer heutigen Zeit ist der Umgang mit Dopamin gefährlich. Wenn wir grundsätzlich kein solides Fundament an Lebensfreude haben fühlen wir uns schlecht. Doch wir wissen auch genau, was dagegen helfen kann. Ein Like oder Herz auf Facebook und Instagram, ein netter Kommentar unter deinem Post, eine Serie auf Netflix, eine Runde Candy Crush oder raue Mengen an Zucker.
All das macht uns im Moment glücklich. Doch der Effekt ist nicht von langer Dauer, deshalb machen wir es wieder und wieder, ohne wirklich etwas dafür tun, um unser Wohlbefinden langfristig zu verbessern.
Ein gesunder Umgang mit Dopamin war das Thema meines letzten Artikels „Warum du ständig müde und unmotiviert bist„.
4. Ernährung
Der Neurotransmitter Serotonin ist für unsere Stimmungslage im Alltag verantwortlich und 95% davon werden in unserem Verdauungstrakt gebildet. Allerdings soll das nicht heißen, dass du dich nur deinen Fett- und Zuckergelüsten hingeben solltest. Wie im vorigen Punkt erwähnt, hat das nur einen kurzfristigen Effekt und der Körper will immer mehr davon.
Es geht darum unserem Körper wirklich die Nährstoffe zu geben die er braucht. Der Spruch „Eat to fuel your body, not to feed your emotions“ bringt es auf den Punkt. Der Satz meint nicht, dass ungesundes Essen nicht schmeckt, doch industriell verarbeitete Lebensmittel enthalten meist Geschmacksverstärker und Zucker in rauen Mengen. Da ist es vollkommen logisch, dass wir ein Verlangen für diese Speisen oder Snacks haben. Doch das gibt unserem Körper nicht was er braucht.
Es gibt auch nicht die richtige Ernährungsform, auch wenn die Anhänger einer gewissen Form einem das einreden wollen. Es kann jede der Ernährungsformen gesund sein, solange man sich auch wirklich daran hält. Egal ob Vegan, Keto, High-Carb-Low-Fat, Low-Carb-High-Fat, etc. der springende Punkt bei den Diäten ist meist, dass man viele ungesunde Lebensmittel die stark verarbeitet sind weglässt. Da musst du selbst für dich herausfinden, was dir gut tut.
5. Wenig Bewegung
Viele Wissenschaftler sehen Bewegung wie Spazieren, Laufen oder Spielen als Wundermittel für physisches und mentales Wohlbefinden. Wahrscheinlich kann das auch jeder aus seiner eigenen Erfahrung bestätigen. Wenn man schlecht drauf ist oder müde kann ein Spaziergang oder ein kurzes Workout die Welt wieder ganz anders aussehen lassen.
Das Problem ist meist nur, dass wir uns nicht aufraffen können, wenn wir schon zäh und schlecht gelaunt sind. Doch genau dann musst du dich dazu zwingen aufzustehen und etwas zu machen. Die Freude kommt dann schnell nachdem man gestartet hat. Es gibt so viele Möglichkeiten um sich zu bewegen und dabei auch seine Freunde zu treffen. Geh wieder mal seit langem Schwimmen, Tennis spielen, Inline-Skaten oder einfach nur spazieren mit einem Freund.
6. Schlaf
Wissenschaftler sind sich noch immer nicht sicher, warum wir Menschen so viel Schlaf brauchen. Evolutionär ist Schlaf ein teures Gut, da wir in der Zeit nichts zu Essen beschaffen können, uns nicht fortpflanzen und Raubtieren vollkommen ausgeliefert sind. Trotzdem schlafen wir ein Drittel des Tages und die negativen Folgen bei zu wenig Schlaf sind gut erforscht.
Das Thema Schlaf ist also unheimlich wichtig. Ich merke es enorm, wenn ich in einer Nacht schlecht oder wenig geschlafen habe. Man schleift sich danach oft nur so durch den folgenden Tag und hat wenig Freude. Deshalb muss Schlaf einfach einen gewissen Stellenwert in unserem Leben bekommen.
Viele rühmen sich damit nur 5 Stunden zu schlafen und es ist richtig, dass es Menschen gibt die weniger Schlaf brauchen. Doch es ist unwahrscheinlich, dass die Personen die damit angeben tatsächlich diese statistischen Ausnahmen sind.
Das Wichtigste ist in punkto Schlaf einen Rhythmus zu haben. Jeden Tag ungefähr zur selben Zeit schlafen gehen und immer zur selben Zeit aufstehen. Um Schlaf auch wirklich die Wertschätzung und Aufmerksamkeit zu geben, die er verdient, kann ich dir diese beiden Bücher nur wärmstens empfehlen:
Jeder Mensch kann Schlafen lernen – Shawn Stevenson
Das große Buch vom Schlaf – Matthew Walker
Die Formel für ein großartiges Leben
Für die meisten von uns ist das Leben bereits großartig. Wir haben einfach nur vergessen es wertzuschätzen. Deshalb sollten wir lernen dankbar zu sein für die Dinge die wir haben. Außerdem ist es enorm wichtig die Basics zu verinnerlichen: Zeit mit Freunden verbringen, gesund Essen, Sport, Zeit in der Sonne, guter Schlaf und seine Emotionen im Griff zu haben. Es gibt kein Geheimnis oder Wundermittel für ein glückliches Leben, doch wenn man die grundlegenden Dinge im Alltag integriert, wird man zufrieden durchs Leben gehen.
Abschließend noch ein Zitat von Tony Robbins:
„You don’t have to have a reason to feel good. You’re alive! You can feel good for no reason at all!“
Hier eine Bücherliste, falls du auf der Suche nach neuen Büchern bist. Wenn du noch nie Hörbücher probiert hast, kann ich dir das Probeabo von Audible empfehlen. Kostet nichts, ist jederzeit kündbar und du kannst dir das Buch auch nachher noch behalten.
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