5 Zeitfresser die wir 2023 aufgeben sollten

Meist nehmen wir uns zu viel vor und glauben wir sind im kommenden Jahr komplett andere Menschen. Doch wir nehmen uns selbst mit ins neue Jahr, mit unseren Stärken und Schwächen. Das ist auch der Grund warum 80% ihre Neujahrsvorsätze bereits im Februar aufgegeben haben. Wir denken nur daran, was wir im neuen Jahr machen möchten. Dabei ist es mindestens genauso wichtig über jene Dinge nachzudenken, die uns Zeit und Energie rauben. Deshalb hier mal ein anderer Ansatz: Nicht was du im neuen Jahr tun solltest, sondern was du lassen solltest.

1 – Schlummern drücken

Der Jahreswechsel ist immer eine hervorragende Möglichkeit, um sich Gedanken über sein Leben zu machen. Dabei stößt man unweigerlich auf die vielen Gewohnheiten, die uns prägen. Sowohl die guten, als auch die schlechten.

Eine Gewohnheit die leider über 50 % in Österreich etabliert haben ist, die Schlummer-Taste mindestens einmal zu drücken. Manche drücken sie auch häufiger als 4 Mal pro Tag.

Menschen haben schon immer mit dem Aufstehen gekämpft. Selbst Marcus Aurelius hat sich in seinem Buch Selbstbetrachtungen, das er nur für sich selbst geschrieben hat, zu Beginn des fünften Buches genau über dieses Thema Gedanken gemacht. Also vor fast 2.000 Jahren. Seine Antwort war schon damals, dass es im Bett zwar angenehmer ist, aber dass wir Menschen nicht dazu geschaffen wurden, um im Bett liegen zu bleiben, sondern etwas zu erschaffen.

Es ist verständlich, dass man nicht aus dem wohlig warmen Bett möchte. Und gerade in der Früh ist es extra gemütlich. Egal wie fest man es sich am Vortag vornimmt sofort aufzustehen, unser Hirn findet durchaus gute Argumente, warum wir den gemütlicheren Weg gehen sollten.

Doch wenn du es von dir selbst weißt, dass du sowieso 30 Minuten später aufstehst, als bei deinem ersten Wecker, dann gönn deinem Körper gleich die zusätzlichen 30 Minuten und steh danach sofort auf. Es bringt nichts im Halbschlaf ein paar Minuten weiterzudösen. Danach fühlen wir uns erst recht müder.

Was mir definitiv am meisten hilft ist, dass ich fast täglich zu einer ähnlichen Zeit schlafen gehe und zur selben Zeit aufstehe. Auch an Wochenenden bin ich gerne vor 5:30 auf. Ich liebe mein Leben und ein längerer Tag gibt mir mehr Möglichkeiten. Doch mir ist bewusst, dass das für viele keine Option ist.

An den Tagen, wo ich auch mit mir selbst hadere, hilft mir die 5 Sekunden Regel von Mel Robbins. Das heißt wir starten einfach damit von 5 herunterzuzählen. Kein Mensch mag einen Countdown bei dem nichts passiert und du wirst sehen du stehst immer innerhalb des Countdowns auf. Es gibt auch tiefere psychologische Gründe dafür, warum es funktioniert. Auf die wird im Buch näher eingegangen.

Ein weiterer einfacher Schritt der mir hilft ist, zumindest aus der Decke zu schlupfen. Dann ist das Bett auch nicht mehr ganz so gemütlich und es ist einfacher sich zu überwinden.

2 – Ziellos scrollen

Wir Menschen sind nicht für die unnatürlich hohen Mengen Dopamin gemacht, die Apps wie Instagram und TikTok in uns hervorrufen. Es ist eine Sucht.

Wir nutzen diese Apps auch kaum bewusst. Wir schalten uns dabei selbst vollkommen ab und scrollen immer weiter. Wenn wir dann aus unerfindlichen Gründen endlich mal aufhören, merken wir, dass wir unsere Umgebung vollkommen vergessen haben.

Das Ziel sollte sein, so oft wie möglich im Hier und Jetzt zu leben und nicht unser Hirn abzuschalten. Uns selbst reden wir natürlich ein, dass wir es für unsere Entspannung brauchen. Doch für unser Hirn ist es alles andere als eine Entspannung. Es wird mit Reizen überflutet.

In einem Jahr wirst du dich nie daran erinnern, was du heute auf Instagram gesehen hast. Viel mehr erinnern wir uns an Zeit mit Freunden, Erlebnisse oder profitieren davon, dass wir unserem Körper etwas Gutes getan haben. Niemand würde von sich selbst behaupten zu viel Zeit zu haben. Deshalb sollten wir unsere wertvollste Ressource nicht mit stundenlangem Scrollen verschwenden.

Uns selbst fest vorzunehmen, Social Media weniger zu nutzen, wird einfach nicht reichen. Deshalb kann ich nur empfehlen, jene Apps die du nicht brauchst erst gar nicht zu installieren oder vom Smartphone zu löschen. Du kannst sie ja weiterhin im Browser oder am Laptop nutzen, was allerdings weit unangenehmer ist und somit wirst du von selbst weniger Zeit damit verbringen.

Sollte das keine Option für dich sein, stell dir selbst ein zeitliches Limit. Am iPhone ist es ganz einfach einzurichten unter Einstellungen → Bildschirmzeit → App-Limits. Auch bei Android wird es ähnlich einfach sein.

Um für diese Website die Zitate auf dem Instagram Account zu posten, habe ich die App am Handy und einfach auf 10 Minuten pro Tag limitiert. Würde mich natürlich freuen, wenn du mir dort folgst.

3 – Ständig dein Handy zur Hand nehmen

Dieser Zeitfresser ist eng mit dem vorhergehenden verbunden. Unsere Smartphones machen süchtig. Das ist auch der Grund, warum wir in jeder noch so kleinen Pause unser Handy zur Hand nehmen. Und zwar ohne darüber nachzudenken. Es ist intuitiv.

Das fällt mir auch bei mir auf, obwohl ich die meisten Apps gar nicht erst am Smartphone habe. Wenn wir irgendwo kurz warten müssen oder selbst wenn wir auf der Toilette sitzen, greifen wir sofort zum Smartphone.

Doch das hat zwei negative Effekte. Erstens bleiben wir meist hängen. Es bleibt also nicht nur bei der Zeit, die wir eigentlich überbrücken wollten. Häufig werden es gleich 10, 15 oder sogar 30 Minuten in denen wir wieder ziellos scrollen.

Der zweite negative Effekt ist, dass wir unserem Hirn nie auch nur eine Minute Ruhe geben. Bei vielen ist das Smartphone das erste, was sie nach dem Aufstehen zur Hand nehmen und das letzte, was sie vor dem Schlafengehen tun. Dazwischen sieht es natürlich auch kaum anders aus. Es stört uns mittlerweile schon, wenn eine Website nur 10 Sekunden lädt. Diese 10 Sekunden reichen, um wieder unser Handy zur Hand zu nehmen.

Genau diese kurzen Pausen über den Tag verteilt wären so wichtig, um all die Eindrücke und Reize auch verarbeiten zu können. Wann musstest du das letzte Mal deinen Laptop neustarten? Es dauert bei den heutigen Geräten meist maximal eine Minute. Doch uns kommt es wie eine Ewigkeit vor und diese Ewigkeiten nutzen wir, um uns wieder mit Reizen zu überfluten.

Denk nur daran, wann war dir das letzte Mal langweilig? Selbst Fernsehen ist vielen schon zu langweilig und sie nutzen nebenbei das Smartphone. Genau deshalb kann ich dir den Artikel “Wie wichtig Langeweile sein kann” ans Herz legen.

Auch die unzähligen Nachrichten die wir bekommen und somit jedes Mal zum Handy greifen, wären ein Thema für einen eigenen Artikel. Doch ein schneller und großartiger Weg um die Benachrichtigungen zu reduzieren ist der “Nicht stören” Modus. Dadurch kommen Anrufe nur noch von deinen Favoriten durch und du kannst genau festlegen, welche Apps Benachrichtigungen senden dürfen. Wenn ich nicht gerade einen Anruf erwarte, ist “Nicht stören” bei mir durchgehend eingeschaltet.

4 – Die Meinung anderer zu wichtig nehmen

Bei den oberen 3 Punkten war es recht offensichtlich, warum es sich um Zeitfresser handelt. Denn bei ihnen vertrödeln wir tatsächlich Zeit, die wir mit Sicherheit besser nutzen könnten. Bei diesem und dem letzten Punkt ist es nicht ganz so offensichtlich. Allerdings sind sie noch wichtiger für ein glückliches und erfülltes Leben.

Dabei müssen wir klar unterscheiden. Ehrliche und konstruktive Kritik ist großartig und enorm wichtig, um uns verbessern zu können. Bei der wäre es gut, wenn wir uns Gedanken darüber machen. Doch um die geht es nicht.

Vielmehr interpretieren wir Blicke oder Aussagen und grübeln was unser Gegenüber damit gemeint haben könnte. Wir vergeuden unzählige Stunden und Energie mit Fragen wie: Bin ich eh nicht unangenehm aufgefallen? Was werden die Leute wohl von mir denken?

Doch die Antwort ist: niemand macht sich Gedanken über dich. Du bist natürlich der Mittelpunkt deines eigenen Lebens. Allerdings ist der Mittelpunkt im Leben anderer nicht du, sondern sie selbst. Auch sie machen sich Gedanken darüber was du über sie denkst und merken nicht, dass du damit beschäftigt bist, dir Gedanken über dein eigenes Auftreten zu machen.

Wir machen uns Gedanken, ob wir zwei Tage hintereinander die selbe Kleidung tragen können. Aber kannst du dich an die gestrige Kleidung deiner Kollegen erinnern? Natürlich nicht und sie können sich auch nicht erinnern, was du gestern getragen hast.

Das ist der klassische Spotlight-Effekt. Er beschreibt das Gefühl, von anderen beobachtet und ins Rampenlicht gestellt zu werden. Ein klassisches Beispiel dafür ist, wenn wir zu spät zu einer Uni Vorlesung kommen. Wir machen uns schon am Weg dorthin Gedanken, wie uns unsere Kolleginnen anstarren, wenn wir in den vollen Hörsaal kommen. Doch Fakt ist, dass es den wenigsten überhaupt nach der Vorlesung bewusst ist, dass wir später gekommen sind.

Zu dem Thema kann ich dir den Artikel “Keiner interessiert sich für dich und das ist gut so” empfehlen.

5 – Warten bis etwas passiert

Bereits im letzten Artikel “Der wichtigste Schritt für ein glückliches Leben” bin ich darauf eingegangen, wie wichtig es ist proaktiv zu leben. Nicht zu warten bis etwas passiert. Vielmehr schaffen wir uns selbst Möglichkeiten und wenn uns etwas stört, ändern wir es.

Wir können häufig nicht beeinflussen was uns passiert. Doch wir haben selbst in der Hand wie wir damit umgehen. Es wird immer wieder Rückschläge geben und Situationen wo uns bereits der Gedanke daran den Magen umdreht. Allerdings bringt es nichts Trübsal zu blasen. Wenn es möglich ist, sollten wir es ändern und wenn nicht müssen wir es akzeptieren. Es ist schade um die Zeit, in der wir uns passiv selbst bemitleiden.

Wenn wir diese 5 Zeitfresser los werden, finden wir Zeit, um an unseren Zielen und Herzensprojekten zu arbeiten. Fang klein an. Wie sehr dich eine einzige Stunde pro Tag weiterbringen kann, beschreibe ich im Artikel “Die 1:100:1 Regel”.

Wir verfallen dem Irrglauben, dass wir alles noch in der Zukunft machen werden. Doch die Zukunft ist nicht garantiert. Und noch viel wichtiger: wir verwehren uns dadurch auch in der Gegenwart glücklich zu sein. Je länger wir etwas aufschieben, das wir aus tiefer Überzeugung gerne machen würden, desto mehr nagt es an unserer Lebensfreude.

Doch woran liegt es, dass wir Dinge aufschieben, obwohl sie uns so wichtig sind? Einer der Gründe steckt bereits in der Frage: es ist uns wichtig. Gerade weil es etwas ist, dass uns viel bedeutet, möchten wir nicht scheitern. Solange es eine Idee bleibt, bleibt auch der Traum aufrecht, dass wir es in Zukunft mal machen werden. Wenn wir das Projekt endlich angehen, besteht das Risiko zu scheitern. Doch genau das gehört dazu. Wenn es einfach wäre, würde es jeder tun. Und selbst wenn du es probierst und es geht schief, weißt du wenigstens, dass du es versucht hast.

Deshalb sei proaktiv, suche nach Möglichkeiten, frag nach den Dingen die du haben möchtest und nimm dein Leben 2023 selbst in die Hand.

Falls du noch Denkanstöße brauchst, hier die Artikel bezüglich Neujahrsvorsätzen der letzten beiden Jahre und die Not-To-Do Liste:

Mit der Umstellung des neuen Website-Designs habe ich mich dafür entschieden, die Kommentare auf der Website auszublenden. Leider kommen mittlerweile pro Tag mehrere Spam Nachrichten und das macht das ganze mühselig. Ich freue mich aber immer wahnsinnig, wenn du dich mit mir in Verbindung setzt. Egal ob es Gedanken zu den Beiträgen sind, Ideen, Kritik oder einfach eine Nachricht um in Kontakt zu treten. Und ein herzliches Dankeschön an jene, die bei den bisherigen Artikeln bereits mit großartigen Einsichten oder motivierenden Worten kommentiert haben.

Abschließend noch ein Zitat von Robert Louis Stevenson:

“Don’t judge each day by the harvest you reap but by the seeds that you plant.”

Hier eine Bücherliste, falls du auf der Suche nach neuen Büchern bist. Wenn du noch nie Hörbücher probiert hast, kann ich dir das Probeabo von Audible empfehlen. Kostet nichts, ist jederzeit kündbar und du kannst dir das Buch auch nachher noch behalten.

Über eine Anmeldung zum Newsletter würde ich mich enorm freuen.


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