Wir leben in einer Welt voller Möglichkeiten. Noch nie war es so einfach zu lernen, ein Unternehmen zu gründen oder den eigenen Lebensweg innerhalb weniger Monate auf die richtige Bahn zu lenken. Meist ist uns bewusst, wie wir unser Leben zum Positiven verändern können. Doch das heißt nicht, das es einfach ist. Das Wichtigste dabei ist, bewusst auf Herausforderungen zuzugehen und harte Zeiten zu meistern. Wie Du genau das tun kannst, erfährst Du in diesem Artikel.
Die Gefahr unseres komfortablen Lebens
Unsere Gesellschaft erklärt jungen Menschen, dass sie alles haben können was sie wollen und nur ihrem Traum folgen sollen. Die Nachricht ist also: “Du wirst auf jeden Fall erfolgreich und kannst tun was du willst”. Das ist viel zu simpel und hilft niemandem. Es ist durchaus möglich alles zu erreichen, allerdings ist dazu auch harte Arbeit notwendig.
Gleichzeitig bewahren wir sie jedoch vor jeglichen Herausforderungen. Dabei macht es doch das Leben aus, dass wir an harten Dingen arbeiten und Herausforderungen meistern. Das gibt uns Vertrauen in uns selbst und macht uns stolz. Mit jeder gemeisterten Aufgabe steigt die Zuversicht, auch harte Zeiten in der Zukunft bewältigen zu können.
Leider fällt uns die Problematik nur bei der jüngeren Generation auf und nicht bei uns selbst. Gerade bei Erwachsenen ist die Gefahr noch viel größer. Niemand befielt uns irgendetwas und wir können tun was wir wollen.
Aufgrund unseres Lebens im Überfluss, ist es auch nicht notwendig, dass wir uns anstrengen. Wir können zu jeder Zeit unsere liebsten Serien streamen, uns täglich Fast Food bestellen und uns sogar unseren gesamten Einkauf liefern lassen. Dank Auto und E-Scooter müssen wir auch keinen unnötigen Schritt mehr zu Fuß gehen.
Was wir dabei allerdings vergessen ist, wie wichtig Anstrengung und Herausforderungen, und der damit verbundene Fortschritt, für ein glückliches und erfülltes Leben sind.
Der Wert harter Arbeit
Eine der wichtigsten Realisationen ist, dass harte Arbeit an sich einen intrinsischen Wert hat. Sie gibt unserem Leben Sinn und macht uns selbst stärker. Egal ob wir das Ziel erreichen oder nicht. Auch wenn dein erstes Unternehmen nie profitabel wird, wächst du dabei als Person. Auch wenn du deine Zielzeit beim Marathon nicht erreichst, bist du fitter und mental widerstandsfähiger geworden.
Ähnlich sehe ich die Arbeit an diesen Artikeln. Es ist großartig, wenn ich Menschen positiv beeinflussen kann und ich habe dadurch auch schon zahlreiche spannende Menschen kennengelernt. Doch selbst, wenn sie niemand liest, lerne ich aktiv, fasse meine Gedanken zusammen, verbessere meinen Schreibstil, lerne mit einer eigenen Website umzugehen und noch vieles mehr. Also auch wenn es oft hart ist, regelmäßig neue Ideen zu finden und niederzuschreiben, ist es das auf jeden Fall wert.
Selbes gilt für mein Ziel, das Doktoratsstudium neben meinem Vollzeitjob abzuschließen. Mir ist vollkommen bewusst, dass sich mein Leben mit einem Doktortitel nicht grundlegend ändern wird. Doch am Weg habe ich bereits jetzt wahnsinnig viel gelernt, Kontakte geknüpft und bin mental stärker geworden.
Wir dürfen also auf keinen Fall der Versuchung verfallen, unser Leben immer komfortabler und gemütlicher zu gestalten. Auch wenn es im Moment hart ist, führt kognitiv anspruchsvolle und körperlich fordernde Arbeit zu mehr Zufriedenheit und Glück.
Deshalb hier 3 Tipps, die mir helfen, mich für harte Arbeiten aufzuraffen.
3 Wege um harte Aufgaben zu meistern
Harte, kognitiv anspruchsvolle Arbeit ist nichts Natürliches. Es ist nicht unser Instinkt, viel Energie für komplexe Aufgaben aufzuwenden. Denn was bringt es uns, um Essen oder einen Partner zur Fortpflanzung zu finden? Deshalb fällt es uns so schwer. Wir müssen Wege finden, um uns selbst zu helfen, harte Dinge zu tun.
Beeinflussbare Ziele
Häufig fokussieren wir uns nur auf das große Endziel. Wir stellen uns die Frage, was wir vom Leben wollen. Beispielsweise: “Ich möchte ein erfolgreicher Schriftsteller/Athlet/Unternehmer werden” oder “Ich möchte reich werden”. Jedoch sind diese Ziele viel zu langfristig, unklar und überwältigend.
Was uns diese langfristigen Ziele geben können, ist die Richtung in die wir gehen wollen. Doch dabei darf es nicht bleiben. Die nächste Frage sollte sofort sein:
“Was kann ich morgen tun, um meinem übergeordneten Ziel näher zu kommen?”
Wir müssen also weg von sogenannten Lag-Indikatoren und hin zu Lead-Indikatoren. Es bringt mir recht wenig, mir das Ziel zu setzen, mein nächstes Research-Paper in einem Top-Journal zu publizieren. Das wäre ein Lag-Indikator, da die Erreichung erst spät nachgelagert ist. Das unmittelbare Feedback fehlt also.
Viel wertvoller ist es sich auf Lead-Indikatoren zu fokussieren. Im Top-Journal publizieren zu können, habe ich nicht selbst in der Hand. Was ich allerdings in der Hand habe ist, 15 Stunden pro Woche fokussiert an meinem Paper zu arbeiten. Das wäre ein Lead-Indikator, der mir zeigt, was ich hier und jetzt tun kann. Außerdem gibt er mir Möglichkeiten, meine Herangehensweise anzupassen, damit ich meine kurzfristigen Ziele erreiche.
Ich streiche unwichtige Dinge aus meinem Kalender und füge wertvolle hinzu. Ich kann anfangen früher aufzustehen oder Abende dafür freizuhalten. Es gibt mir Gestaltungsmöglichkeiten, die mir tatsächlich dabei helfen Schritt für Schritt auf mein Ziel zuzugehen.
Lerne wie DU arbeitest
Ich schreibe mittlerweile wirklich gerne und fühle mich danach großartig. Trotzdem ist es jedes Mal hart und eine Überwindung, endlich damit anzufangen. Mittlerweile weiß ich jedoch, dass es mir am leichtesten fällt, wenn ich gleich in der Früh nach dem Aufstehen schreibe. Da ist mein Kopf noch frisch und es gibt keine Ablenkungen. Ähnlich gut funktioniert es im Zug, weil ich wenig andere Möglichkeiten habe.
Es ist also notwendig, viel über sich selbst zu lernen. Wie schaffe ich es, mich selbst dazu zu bringen, jene schweren Dinge zu tun, die mir gut tun? Das wird für jeden etwas anderes sein. Für mich ist es die ersten Stunden des Tages zu nutzen. Für dich ist es vielleicht, dich mit einer Tasse Tee am Abend hinzusetzen und zu lernen.
Eine weitere wertvolle Erkenntnis war für mich, dass es mir hilft, mit anderen Leuten zu arbeiten und eine Deadline zu haben. Im Fall dieser Website habe ich mir selbst das Ziel gesteckt, jede zweite Woche einen Artikel zu posten. Mein Hang zum Perfektionismus zwingt mich dazu, diese Serie auf keinen Fall abreißen zu lassen.
Vielleicht brauchst du Lerngruppen oder musst von zuhause weg, in die Bibliothek oder in ein Café. Finde heraus, wie du am besten funktionierst.
Hast du erst einmal gefunden, was für dich funktioniert, ist es Zeit genau das in Gewohnheiten zu verpacken. Ich nehme mir beispielsweise jeden Tag vor der Arbeit von 6:00-7:00 Zeit fürs Doktorat. Da kommt nie etwas dazwischen und ich bin fit für kognitiv anspruchsvolle Themen.
Wenn du nach Ideen für positive Gewohnheiten suchst, findest du hier meine Morgenroutine: “Meine derzeitige Morgenroutine”.
Dein Umfeld
Wir werden maßgeblich von jenen Menschen beeinflusst, mit denen wir am meisten Zeit verbringen. Umgib dich deshalb mit motivierten, inspirierenden Menschen. Im Bestfall, arbeiten sie auf ein ähnliches Ziel hin.
Suche nach einer Gruppe von Menschen, für die dein gewünschtes Verhalten normal ist. Dieser Schritt ist wohl der schwerste, aber auch der wertvollste. Scheue deshalb nicht davor zurück, spannende Personen einfach anzuschreiben, um dich mit ihnen auf einen Kaffee zu treffen.
Wenn beide mehr aus ihrem Leben machen möchten und ähnliche Ziele verfolgen, braucht es meist nicht viel mehr, um sich großartig zu verstehen. Es braucht also nur die erste Initiative, um ins Gespräch zu kommen. Deshalb raus aus der Komfort-Zone.
Wir sollten versuchen unseren Blick auf ambitionierte Ziele zu verändern und diesen auch an die jüngere Generation weiterzugeben. Wir sollten sie also nicht vor jeglichen Herausforderungen schützen, sondern bestärken, dass sie zuversichtlich auf harte Aufgaben zugehen:
“Ich weiß, dass ich mit allen Herausforderungen umgehen kann. Harte Zeiten sind wertvoll und machen mich zu einer stärkeren Person, auch dann wenn ich scheitere.” Das ist der weitaus gesündere Blick im Vergleich zu: “Du wirst auf jeden Fall erfolgreich und kannst tun was du willst”.
Leider wird das Streben nach Leistung in unserer heutigen Gesellschaft häufig als negativ betrachtet. Das ist dann verständlich, wenn es in übermäßigem Konkurrenzkampf ausartet und das Miteinander zu kurz kommt.
Allerdings bin ich überzeugt, dass eine Leistungsgesellschaft auch miteinander möglich ist. Die einzige Person mit der wir uns vergleichen sollten sind wir selbst. Es sollte kein Tag vergehen, an dem wir nicht etwas geschaffen oder etwas Neues gelernt haben. So können wir uns gegenseitig motivieren und uns für die Erfolge unserer Mitmenschen freuen.
Lies dazu auch die Artikel “Eine der größten Herausforderungen unserer heutigen Zeit” und “Warum es so schwer ist erwachsen zu sein”.
Buchempfehlungen
Do Hard Things – Steve Magness
So Good They Can’t Ignore You – Cal Newport
Abschließend ein Zitat von Maya Angelou:
„Do the best you can until you know better. Then when you know better, do better.“
Hier eine Bücherliste, falls du auf der Suche nach neuen Büchern bist. Wenn du noch nie Hörbücher probiert hast, kann ich dir das Probeabo von Audible empfehlen. Kostet nichts, ist jederzeit kündbar und du kannst dir das Buch auch nachher noch behalten.
Über deine Anmeldung zum Newsletter würde ich mich enorm freuen.