12 Paradoxa die dein Leben verändern

Das Leben ist nicht immer, wie wir es uns vorstellen. Manches ist einfach nicht intuitiv und es dauert Jahre bis wir das verinnerlicht haben. Genau um diese Dinge geht es in diesem Beitrag:

Paradoxon #1:
Je mehr du versuchst von anderen gemocht zu werden, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass sie dich mögen.

Sei du selbst. Wenn du jemand anderen ständig recht gibst und Komplimente machst, nur um gemocht zu werden, merkt die andere Person sofort was Sache ist. Du hast bestimmt schon selbst die Erfahrung gemacht. Dein Gegenüber hat einfach bei allem die selben Meinung war und gibt dir ständig Recht. Es ist einfach ein komisches Gefühl.

Wir Menschen brauchen zumindest minimale Unterschiede, damit wir vertrauen können, dass die andere Person authentisch ist. Mach dir also keine Gedanken gemocht zu werden, sondern sei du selbst.

Paradoxon #2:
Je mehr Fehler du machst, desto wahrscheinlicher ist es, dass du erfolgreich wirst.

Wenn man sich die Geschichten von erfolgreichen Menschen ansieht findet man selten einen reibungslosen Aufstieg. Es ist gut und wichtig Fehler zu machen, um daraus zu lernen und sich zu verbessern. Doch wir sind oft so darauf fokussiert uns nicht zu blamieren, dass wir Dinge die wir nicht können gar nicht erst probieren. Nur wenn man ständig etwas mehr macht, als man eigentlich kann, lernt man.

Paradoxon #3:
Je mehr Angst du vor etwas hast, desto mehr solltest du darüber nachdenken es zu tun.

Natürlich sollte man nicht aus einem fahrenden Auto springen oder sich mit einem Bären anlegen, nur weil uns diese Dinge Angst machen. Doch paradoxerweise sind wir genau bei den wichtigsten Ereignissen in unserem Leben extrem nervös. Das liegt daran, dass die wichtigsten Ereignisse auch den größten Einfluss auf unsere Identität haben und darauf wie wir uns selbst sehen. Es geht also um verdammt viel.

Bei vielen Menschen gibt es eine bestimmte Sache, über die sie schon lange nachdenken. Obwohl sie genau wissen, dass es gut für sie wäre, trauen sie sich nicht. Genau dann solltest du es tun, auch wenn es dir Angst macht.

Ich hatte vor dem Start dieser Webseite auch schon länger mit dem Gedanken gespielt, aber mich nie getraut. Man grübelt zu viel, was andere davon denken und ob sie uns dann vielleicht anders sehen. Doch ich kann im Nachhinein sagen, dass ich froh bin es gemacht zu haben.

Das selbe gilt, wenn man eine neue Sportart ausprobieren möchte. Viele scheuen davor zurück, als Anfänger ins Tennistraining zu gehen, da man Angst hat beurteilt zu werden. Doch wie sollst du es sonst lernen?

Paradoxon #4:
Je mehr du eine bestimmte Eigenschaft an anderen Menschen hasst, desto wahrscheinlicher ist es, dass du selbst damit Probleme hast.

Der Schweizer Psychiater Carl Jung nennte es den „Schatten“. Die Dinge du uns an anderen Menschen stören, sind oft die Dinge, die wir an uns selbst nicht zugeben wollen. Wenn du dich beispielsweise ständig über Leute aufregst, die sich nicht entscheiden können, stehen die Chancen gut, dass du nicht zugeben willst selbst nicht entscheidungsfreudig zu sein.

Paradoxon #5:
Je vernetzter wir mit der Welt werden, desto einsamer fühlen wir uns.

Durch unser Smartphone oder den Laptop können wir uns in wenigen Minuten mit tausenden Menschen verbinden. Das gibt uns zahlreiche Möglichkeiten, hat aber viele Nachteile. Darum geht es im Artikel „Ein gesunder Umgang mit Social Media„.

Paradoxon #6:
Du kannst nur dann eine glückliche Beziehung führen, wenn du auch mit dir selbst glücklich bist.

Auch dazu habe ich bereits einen Artikel geschrieben: „Die Illusion der perfekten Beziehung„.

Paradoxon #7:
Wenn du mehr über ein Thema lernst, realisierst du, wie wenig du dazu weißt.

Im Studium merkt man es an sich selbst. Zu Beginn lest man sich zu einem Thema ein und glaubt fast alles zu wissen. Doch je tiefer man sich in einem Thema eingräbt, desto mehr wird einem klar, was man alles nicht weiß.

Mir ging es so, als ich mit 18 angefangen habe am Finanzmarkt zu investieren. Man liest verschiedenste Quellen, schaut Vorträge und belegt entsprechende Unikurse. Relativ schnell hat man das Gefühl, mehr zu wissen als die breite Bevölkerung, was auch stimmt, und fühlt sich deshalb wie ein Experte. Jetzt arbeite ich als Portfoliomanager und weiß, dass es noch Unmengen zu lernen gibt und ich damals keine Ahnung hatte.

Paradoxon #8:
Je sicherer sich eine Person ist richtig zu liegen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie falsch liegt.

Der Dunning-Kruger-Effekt beschreibt genau dieses Paradoxon. Die beiden Sozialpsychologen David Dunning und Justin Kruger publizierten bereits 1999 ihre Experimente die zeigen, dass weniger kompetente Personen ihre eigenen Fähigkeiten eher überschätzen und Kompetenz bei anderen nicht erkennen. Deshalb steigt das Selbstvertrauen zu Beginn stark an, ehe man ein Kompetenz-Level erreicht, bei dem man selbst erkennt, wie viel es noch zu lernen gibt. Hier meine erste eigene Zeichnung auf Level-Up:

Paradoxon #9:
Je ehrlicher und offener du mit deinen Fehlern und Schwächen umgehst, desto besser finden dich andere Menschen.

Viele Menschen scheuen davor zurück, Schwächen und Fehler zuzugeben bzw. offen darüber zu sprechen. Doch genau das schafft tiefere Beziehung und hilft anderen sich in uns hineinzuversetzen. Außerdem werden wir dadurch glaubwürdiger und authentischer. Ein super Buch zu dem Thema ist sogar in meiner persönlich Top 10: „Verletzlichkeit macht stark“ von Brené Brown. Ich habe die englische Originalversion „Daring Greatly“ auf Audible gehört, wo es von der Autorin selbst gelesen wird.

Paradoxon #10:
Je mehr Auswahl wir haben, desto weniger zufrieden sind wir mit jeder einzelnen.

Man würde annehmen, dass mehr Auswahl positiv ist, da die Chance höher ist, dass genau das dabei ist, was man gerne möchte. Eine Studie aus dem Jahr 2000 von den Psychologen Sheena Iyengar and Mark Lepper zeigt jedoch ein anderes Ergebnis. In aller Kürze, bei einer Auswahl von nur 6 Marmeladen ist es weit wahrscheinlicher, dass man etwas kauft, im Vergleich zu einer Auswahl von 24 Marmeladen.

Bei zu großer Auswahl stellt man sich ständig die Frage, ob man die richtige Wahl getroffen hat. Somit ist man mit seiner Wahl unzufriedener. Das ist ein klassisches Beispiel von Opportunitätskosten. Bei 6 Marmeladen gibt man nur 5 Alternativen auf, wenn man sich für eine entscheidet. Bei einer Auswahl von 24 hingegen, lässt man 23 andere Optionen aus. In der Literatur wird es als „Paradox of Choice“ beschrieben.

Die letzten beiden Paradoxa brauchen, denke ich, keine Erklärung:

Paradoxon #11:
Die einzige Gewissheit ist die Ungewissheit.

Paradoxon #12:
Die einzige Konstante ist die Veränderung.

Die Idee für diesen Beitrag stammt von Mark Manson. Er ist ein Blogger und New York Times Best Selling Author. Ich kann die beiden Bücher, die ihn auf die New York Times Best Seller Liste gebracht nur voll und ganz empfehlen. „The Subtle Art of Not Giving a Fuck“ ist vermutlich das berühmtere Buch, aber mir persönlich hat das zweite Buch „Everything is Fucked“ sogar noch besser gefallen. Die deutsche Übersetzung des Titels ist, wie so oft, völlig mies:

Die subtile Kunst des darauf Scheißens – Mark Manson

Everything is Fucked: Ein Buch über Hoffnung – Mark Manson

Abschließend noch ein Zitat vom britischen Mathematiker Bertrand Russell, das Paradoxon #8 recht gut zusammenfasst:

„The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, and wiser people so full of doubts.“

Hier eine Bücherliste, falls du auf der Suche nach neuen Büchern bist. Wenn du noch nie Hörbücher probiert hast, kann ich dir das Probeabo von Audible empfehlen. Kostet nichts, ist jederzeit kündbar und du kannst dir das Buch auch nachher noch behalten.

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